Rosetta

Drama, Belgien/Frankreich 1999, 90 min

Rosetta kommt aus den Randbereichen der kapitalistischen Gesellschaft. Sie rauscht auf dich zu wie ein Zug. Sie ist jung, ungebrochen, eine Kriegerin. Von der ersten Einstellung an, als das Bild Rosetta bei der Schlacht um ihren Arbeitsplatz in einer Fabrik findet. Keine subtile Psychologie, ihr Körper füllt das Bild. Der Absturz in die Realität eines Mädchens. Der Film kann ihr beim Leben, buchstäblich beim Überleben zusehen. Er dokumentiert - kommentieren kann er nicht. Die Kamera folgt der widerborstig-schönen Emilie Dequenne, ihrem Bewegungsdrang und ihrem Innehalten, ihren Ausbrüchen und ihren Blicken. Die beiden Brüder Dardenne haben einen erdrückend ehrlichen Film geschaffen. Intimität und Engagement kommen selten derart intelligent und mutig zusammen. Neben der (überraschenden) Goldenen Palme 1999 erhielt die Hauptdarstellerin für ihren ersten Kinoauftritt auch noch den Preis als Beste Schauspielerin.