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Der wunderbare Mr. Rogers

Drama, USA 2019, 109 min

Fred Rogers Kinder-Bildungsprogramm „Mister Rogers‘ Neighborhood“ lief in den USA von 1968 bis 2001 und gehörte somit für Millionen von Kindern verschiedener Generationen zu der Kindheit wie für uns Deutsche der Sandmann. Wer könnte einen Mann, der von ganz Amerika geliebt wird, besser porträtieren als ein Mann, der von ganz Amerika geliebt wird? Richtig, ich meine Tom Hanks. In seiner Rolle als Fred Rogers soll er von dem mürrischen Esquire-Autor Lloyd Vogel (Matthew Rhys) interviewt werden. Der investigative Reporter ist erst widerwillig, meint er doch, mit seinem Können mit solch einer langweiligen Geschichte unterfordert zu sein. Kaum hat er Rogers getroffen, zweifelt er schon an dessen Nettigkeit. Was gibt es hier wohl aufzudecken? Welche Leichen hat er im Keller? Es kann doch niemand so nett sein? Doch was passiert mit dem eigenen kaputten Weltbild, wenn man auf jemanden trifft, der tatsächlich unvoreingenommen nett ist? Achtung, Spoiler: Dann sorgt das für 107 Minuten wunderbar kurzweilige, inspirierende und motivierende Kinounterhaltung und ein rundum gutes Gefühl nach Verlassen des Kinosaals. Marielle Hellers Film erlaubt den Triumph der Freundlichkeit über den Zynismus, basierend auf dem Original-Artikel des Esquires „Can You Say. . . Hero?“ von 1998. Der Titel des Artikels sagt wohl schon alles. Aber seht selbst. Oder um es mit Rogers Worten zu sagen: „Jeder sehnt sich danach, geliebt zu werden. Und das Größte, was wir tun können, ist, die Menschen wissen zu lassen, dass sie geliebt werden und fähig sind zu lieben.” Man, da fühlt man sich doch gleich besser!
Viktoria Franke