Dream Horse
Ein Pferd, ein Pferd, ein Königreich für ein Pferd, deklamierte einst ein großer englischer König, ehe er die Schlacht verlor und aus dem Leben schied. Soweit will es Jan Vokes (Toni Collette) gar nicht erst kommen lassen. Sie ist eben im Begriff, die Leerstellen in ihrem Leben zu sortieren und ärgert sich zunehmend über die graue, walisische Kleinstadtristesse, als ihr im Pub die Idee mit dem eigenen Rennpferd zufliegt. Da hockt einer, der gerade beim Pferderennen alles verloren hat, inklusive seinem Pferd, und genau das spornt Jan an. Schließlich könne man ja auch bei so etwas gewinnen. Absolut madness, murmelt ihr Mann, den schon lang nichts mehr angetrieben hat, doch die resolute Supermarktkassiererin Jan ist mit den Gedanken schon längst beim Züchter, bei der Finanzierung und Unterbringung eines Fohlens. Alles ist machbar. Man muss nur den richtigen Leuten ein wenig vorschwärmen vom Mehrwert einer gewonnenen Pferdewette …
Natürlich hängt der wahre Mehrwert nicht am Sattelzeug des Siegers, sondern in der Wiederauferstehung einer sozialen Gemeinschaft. Die allesamt und miteinander ihre leer gelaufenen Traumbehälter wieder auffüllen können, indem sie jeder jede Woche zehn englische Pfund investieren, und mitfiebern, wie das erste Rennen wohl ausgehen wird. Ihr Geld ist doppelt gut angelegt. „Dream Alliance“ macht alle glücklich. Und dann gewinnt er auch noch Rennen. Alle sind happy. Und selbst im Moment eines schwerwiegenden Rückschlages hält die Gemeinschaft zusammen …
Man muss es den Briten zugestehen, egal ob Kohle schürfende Blaskapellen, Fischerchöre, oder strippende Stahlarbeiter, wenn es dicke kommt, halten sie zusammen. So wie damals, als »Ned Devine« mit dem Lottoschein tot vor der Glotze saß, … ach, das war ja ein irisches Dorf, welches da um die Millionen bangte. Apropos, die Leute im walisischen Nest Cefn Fforest wissen, wie das Rennen mit „Dream Alliance“ ausgeht. Die freuen sich ein Loch ins Hemde, dass ihre Geschichte endlich in die Kinos kommt.
alpa kino
Buch: Neil McKay
Regie: Euros Lyn
Darsteller: Toni Collette, Damian Lewis, Joanna Page, Katherine Jenkins, Siân Phillips, Nicholas Farrell, Owen Teale, Peter Davison, Lynda Baron
Kamera: Erik Wilson
Musik: Benjamin Woodgates
Produktion: Film Cymru Wales, Film4, Ingenious Media, Popara Films, RAW, Pauline Burt, Katherine Butler, Ollie Madden, Kasia Malipan, Tracy O’Riordan, Heather Salter, Peter Touche, Piers Vellacott
Bundesstart: 12.08.2021
Start in Dresden: 12.08.2021
FSK: ab 6 Jahren