Soul

Joe Gardner (im Original gesprochen vom fabelhaften Jamie Foxx) arbeitet als Lehrer an einer New Yorker Mittelschule. Temperamentvoll versucht er den Schulkindern seine Leidenschaft für Musik zu vermitteln. Nach der Arbeit träumt er von einem Auftritt als Jazzmusiker. Als Joe ein Casting im Half Note gewinnt und berauscht von seinem Erfolg mit dem Handy am Ohr auf die Straße hüpft, erleidet er einen schweren Unfall. Körper und Seele werden getrennt. Die Seele hat einen langen Weg vor sich. Das „You Seminar“, eine Art Babyteich der Seelen, nimmt sie auf. Wie schon im Mittelalter werden die Seelen als kleine translucente Zipfel dargestellt. Die sanfte Optik ist jedoch kein Garant für einen ebensolchen Inhalt. Als folgenschwere sportliche Herausforderung für Joe erweist sich die Bekanntschaft mit Seele 22 (Tina Fey), die im Ausbildungsprogramm für Seelenentwicklung durch Melancholie und Defätismus auffällt.
Regisseur Peter Docter, vielfach preisgekrönter Animationsfilmexperte und bekannt durch Filme wie »Die Monster AG« und »Oben« widmet sich seit »Alles steht Kopf« den großen Fragen der Persönlichkeitsbildung. Mit »Soul« ringt er dem komplexen Thema einen weiteren spannend erzählten und originell fokussierten Film ab. Sein neues Werk ist wie stets atemberaubend gezeichnet und musikalisch gut gebettet. Trent Reznor und Atticus Ross komponierten und Joe Batiste hatte ein gutes Händchen für die Jazzeinlagen.
Grit Dora