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Wir könnten genauso gut tot sein

Drama/Thriller, Deutschland 2021, 96 min

Wer den Film »Highrise« interessant fand, der wird »Wir könnten genauso gut tot sein« nicht ignorieren können. Denn das Thema „Gesellschaft im Hochhaus“ steht auch hier im Mittelpunkt. An einem Waldrand steht ein Hochhaus, welches fernab von gefährlichen Gegenden ein Zufluchtsort für seine Bewohner wird. Wer hier wohnt, der hat es geschafft. Hier ist man sicher, hier ist man zufrieden. Hier passiert einem nichts. Oder?
Anna (Ioana Jacob) wohnt hier mit ihrer Tochter Iris (Pola Geiger) und arbeitet als Sicherheitsbeauftragte. Das Leben ist bequem, luxuriös und vor allem sicher. Als dann aber plötzlich der Hund des Hausmeisters verschwindet, bröckelt die ach so sichere Fassade ein wenig. Iris beginnt Panik zu bekommen, weil sie denkt, dass ihr „böser Blick“ für das Verschwinden des Vierbeiners verantwortlich war. Daraufhin schließt sie sich im Badezimmer ein. Ihre Mutter Anna will das jedoch nicht auf sich sitzen lassen und beginnt ganz eigenmächtig mit der Suche. Irgendwo muss dieser Hund doch sein? Die Nachbarn sehen das Herumschnüffeln von Anna allerdings nicht so gern. Misstrauisch wird sie beobachtet, misstrauisch werden langsam alle. Lebt da etwa jemand unter ihnen, der ein Hundemörder sein könnte? Der Druck auf Anna steigt immer weiter, als die Nachbarn, die scheinbar gegen jede Vernunft immun sind, eine Art Bürgerwehr bilden.
»Wir könnten genauso gut tot sein« ist das Langfilmdebüt von Natalia Sinelnikova. Die eigentlich dystopische Endzeitstimmung greift viele Merkmale der heutigen Zeit auf, in der guter Wohnraum knapp wird und die Angst Menschen zu grausamen Dingen treiben kann.
Anne