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Tagebuch einer Pariser Affäre

Drama/Lovestory, Frankreich 2022, 101 min

Sie sind ein wundervolles Pärchen: Paris und Amour Fou. Ein ewiger Dauerbrenner für das französische Kino. Für seine Variante einer zutiefst französischen Affäre spannt Regisseur Emmanuel Mouret die wundervolle Sandrine Kiberlain mit dem etwas weniger bekannten Vincent Macaigne zusammen. Eine kongeniale Verbindung. Als allein erziehende Mutter Charlotte und verheirateter Simon begegnen sie sich im Frühjahr in einer Pariser Bar und beginnen eine Affäre, die bis in den Herbst dauert. Sie wollen den Genuss der Gegenwart, eine gemeinsame Zukunft ziehen sie als Option nicht in Betracht. Alles soll unkompliziert sein, und für eine Weile gelingt das auch. Hinreißend direkt mit charmant komödiantischem Einschlag nähert sich die zupackende klar kommunizierende Charlotte dem Zauderer Simon. Erotischer noch als ihre Bettgeschichten sind ihre Gespräche, angereichert mit Zitaten großer französischer Autoren. Es ist auch ein bildungsbürgerliches, aber sehr sachlich-zeitgenössisches Tagebuch, das Mouret da ausbreitet. Und was wäre eine Amor Four ohne sich leise einschleichende Melancholie?
Grit Dora