Joe Gould's Geheimnis

Drama, USA 2000, 108 min

Joe Gould ist Lebenskünstler, ein Original, wie es mit etwas Glück und Aufmerksamkeit auch auf den Dresdner Strassen anzutreffen ist. Ein Typ der Spass macht und hat, dabei für seine Umwelt unerträglich anstrengend sein kann und mit dem deshalb kaum jemand etwas zu tun haben will. Joe lebt im Künstlerviertel Greenwich Village, versteht die Sprache der Möwen und schreibt ständig, so behauptet er, an einer mündlich überlieferten Geschichte der Menschheit. Eine Million Wörter soll sein in Schulhefte gekritzeltes Werk umfassen. 1942 lernt der Reporter Joseph Mitchell diesen Mann kennen und schreibt unter dem Titel 'Professor Seagull' ein Porträt für den 'New Yorker'. Sein Artikel findet enorme Beachtung in den Kreisen der Bohéme und macht Joe zu einer lokalen Berühmtheit, die sein Leben verändert. Er erhält Geldspenden und erstmals in seinem Leben kann er sich ein eigenes Zimmer leisten. Über sein Geheimnis, „The Oral History of Our Time“ schweigt Joe weiter trotzig, so dass es zum Bruch zwischen den beiden Protagonisten kommt. Bis Mitchell eines Tages hinter des Rätsels Lösung steigt, es jedoch für sich behält. Erst sieben Jahre nach Joe's Tod 1957, deckt es der Journalist in einem neuerlichen Artikel auf, der auch sein letzter sein sollte. In den folgenden 32 Jahren hat er keine Zeile mehr geschrieben, obwohl er täglich in die Redaktion ging.
Mit seinem dritten Spielfilm zeigt Stanley Tucci (»Big Night«, »The Imposters«) eindrucksvoll, dass er zu den ganz Grossen des unabhängigen US-Kinos zählt. Dabei spielt er selbst die Rolle des Journalisten Joseph Mitchell und hat mit Sir Ian Holm als Joe Gould einen unglaublich starken Partner an seiner Seite.