Das Lied vom jungen Akkordeonspieler

Drama, Kasachstan 1995, 90 min

Im Mittelpunkt dieser in einem kleinen kasachischen Dorf angesiedelten Geschichte steht die Erinnerung eines kleinen Jungen namens Eskin. Eskin ist ein lebendiger kleiner Junge, dessen Leidenschaft das Akkordeonspielen ist. Auf der Schwelle zum Erwachsenwerden registrieren sie aufmerksam und zugleich spielerisch wie die Erwachsenen miteinander umgehen. Zuletzt aber bleiben auch sie nicht verschont vor den Auswirkungen der Willkür der Systeme und der Kriege der Erwachsenen.
Im Dorf gibt es japanische Gefangene. Eskens Vater ist einer der wenigen, die diese zu sich einladen, mit ihnen sprechen und ihnen näher kommt. Doch der NKWD ist auch hier allmächtig. Eines Tages, als Eskins Vater zwei japanischen Freunden gerade über das „Lied vom Leben eines jungen Akkordeonspielers“ erzählt, wird Eskens Vater vom Dorfchef des NKWD auf unbestimmte Zeit abgeholt.
Wenn etwas später auch die Japaner das Dorf verlassen und Eskin mit seiner Mutter dem Lastwagen, auf dem jene sitzen, hinterherlaufen, um ihnen noch etwas zuzurufen, so wird einem klar, dass in diesem Bild auch der Abschied von der eigenen Kindheit eingefangen ist.
Am Ende des Films findet schließlich das Leid, das Krieg und Machtwahn bis in das kleine Dorf getragen haben, einen gleichwohl poetischen Ausgang. Was als sanfter Traum begann, endet tragisch - und doch wird der Zuschauer in diesen elegischen Schlusstönen seltsam aufgefangen.