13 Steps - Die unglaubliche Karriere von Edwin Moses

Die dreizehn Schritte waren der Schlüssel zum Erfolg. Dem zweifachen Weltmeister und Olympiasieger im 400 Meter Hürdenlauf Edwin Moses gelangen unfassbare 122 Siege in seiner Disziplin nacheinander. Über einen Zeitraum von fast zehn Jahren gelang es keinem Hürdenläufer, Moses vom Siegertreppchen zu verdrängen. Im Grunde klingt es ziemlich einfach; du gewinnst diese Sportart in den Kurven. Da wo dich die Fliehkräfte nach außen tragen wollen, bleibst du hart an der Innenkante der Bahn. Doch hierfür muss immer das linke Bein die Hürde überwinden, und das wiederum geht nur mit konstant 13 Schritten zwischen den Hindernissen. Es ist nicht überliefert, ob sich noch andere Studenten der Physik an ihrem College selbst den Hürdenlauf beibrachten. Und ihn derart pfiffig berechneten. Der Morehouse College Absolvent von Atlanta wurde quasi zum Ingenieur seines Erfolges. Die Physik ist aber auch nur ein erster Schritt bei dieser faszinierenden Leistung. Zeitgenossen schwärmen von ihm als einem vollständigen Sportler. Moses war ein hochdisziplinierter Athlet, eine zielstrebige Persönlichkeit und immer wieder ein Vorkämpfer für mehr Gerechtigkeit im Sport. Ganz oben dabei steht sein Kampf gegen Doping, lange bevor es eine US- oder gar eine internationale Dopingagentur gab. Ebenso wie sein Einsatz für gerechtere Honorare im Sport oder überhaupt für die Zulassung von Profisportlern bei Olympischen Spielen. Der Olympiasieger von 1976 und 1984 verpasste übrigens sein drittes olympisches Gold in Moskau 1980 wegen des US-Boykotts. Selbst noch 1988 in Seoul lief Moses als Bronzemedaillengewinner eine Sekunde schneller als Volker Beck, der Gewinner von Moskau.
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