Der Phönizische Meisterstreich

Action/Komödie, USA/Deutschland 2025

Er ist wieder da - der phantastische Mr. Wes Anderson! Und widmet sich einem neuen Genre, das mit „Spionagethriller“ allerdings viel zu eng gefasst ist, wenn der Meister des absurden Kinos und der Zentralperspektive Hand anlegt. Grob gesprochen geht es um eine, um das mindeste zu sagen, sehr angespannte Vater-Tochter-Beziehung, ein mysteriöses, viele Fragen aufwerfendes Familienunternehmen und um eine natürlich ausnehmend abenteuerliche Reise, auf der Tochter und Vater auf eine funkelnde Perlenreihung sagenhaft schräger Figuren treffen. Die Anderson Family ist seit 2001 (als »The Royal Tenenbaums« in die Kinos kam) mächtig angeschwollen - es ist inzwischen schier unmöglich, alle Stars aufzuzählen, die in enger Taktung durch die atemberaubenden Sets huschen. Die Rolle des schier übermächtigen Vaters, der auf den schönen Namen Zsa-Zsa Korda hört, übernimmt der große Benicio del Toro, die der Tochter Liesl die smarte Mia Threapleton. Es gibt ein zauberhaftes Wiedersehen mit Mathieu Amalric und der kernige Dresdner Schauspieler Volker „Zack“ Michalowski überzeugt mit einem sehr kleinen, aber auch sehr feinen Auftritt als „Assasin“. Wes Anderson ist ein treuer Regisseur - nicht nur sich selbst, sondern auch seinem langjährigen Team und vertrauten Orten gegenüber. Das Drehbuch hat er wieder gemeinsam mit Roman Coppola geschrieben, Alexandre Desplat hat komponiert und gedreht wurde in den Babelsberger Studios. Vertraute Zusammenarbeit deluxe, also, stilistisch einwandfreier Bilder- und Tonzauber, exzellente Dialoge, magischer Schauspiel-Klipp-Klapp vom Feinsten. Was wäre das Kino der Gegenwart ohne Wes Andersons Paralleluniversen?
Grit Dora