Frau2 sucht HappyEnd
Berlin im Herbst, irgendwo im Ostteil, zwischen Prenzlauer Berg und Kino International. Mai (Isabella Parkinson) entgeht knapp einem tödlichen Verkehrsunfall, im Autoradio lief gerade ein melancholischer Song, den der Moderator Gregor (Ben Becker) angesagt und aufgelegt hat. Für Gregor hat dieser Song von einer anonym zugesandten Platte symbolische Bedeutung, und für Mai wird der Song zum Symbol für ihr Überleben. Über dieses Lied finden die beiden in einem Chat zusammen und kommen sich sehr nahe, allerdings nur via Internet. Beide sind einsam und gebrannte Kinde in Sachen Liebe, haben unglückliche Beziehungen hinter sich oder leiden an unerwiderter Liebe. Und als sie soweit sind, natürlich wollen sie sich im Kino treffen, kommt eine Reihe unglücklicher Verwicklungen dazwischen…
Wirklich hervorragend spielen Isabella Parkinson und Ben Becker. Sabrina Setlur ist in einer kleinen Rolle als Gregors Ex und Michael Gwisdek in einer Nebenrolle als übers Radio seine Frau suchender Liebender zu erleben. Die wirklich fantastische Kameraarbeit von Gero Steffen (»Knocking on Heavens Door«) gewinnt den bekannten Berlin-Perspektiven Neues ab und fasziniert durch seine melancholische Farbigkeit. Und trägt damit über weite Teile den Film, der zwar durch seine getragene Stimmung und die Akteure beeindruckt, leider aber durch die etwas blasse Geschichte verliert. Aber alles ist vergessen, wenn Ben Becker unnachahmlich nonchalant das Lied »Engel wie wir fallen nicht vom Himmel« singt.
Buch: Edward Berger
Regie: Edward Berger
Darsteller: Ben Becker, Isabella Parkinson, Nicolas von Wackerbarth, Nele Mueller-Stöfen, Sabrina Setlur, Catrin Striebeck, Stefan Kurt, Bruno Cathomas, Michael Gwisdek
Kamera: Gero Steffen
Bundesstart: 11.01.2001
Start in Dresden: 11.01.2001
FSK: ab 12 Jahren