Was vom Tage übrigblieb

Drama, Großbritannien/USA 1993, 135 min

Ein gestandener Butler wird in den dreißiger Jahren Zeuge fataler politischer Fehleinschätzungen: Sein Dienstherr kollaboriert aus ehrenwerten Motiven mit den Nazis. Wichtiger als diese Ebene ist in James Ivorys Romanverfilmung jedoch die verhinderte Liebe des treuen Dieners zu einer Gouvernante, die das moderne Denken repräsentiert. Das faszinierende Beziehungsdrama handelt zwar von der schieren Unmöglichkeit, das starre Korsett verkalkter Traditionen aufzubrechen, aber es kündet auch von leiser Hoffnung auf eine Wende in kleinen Schritten.
Grandios verdichtete Butler- und Schlossgeschichte, die die schwimmenden Grenzen zwischen Gehorsam, Hörigkeit und Mitschuld an Fehlern durch den Dienst für Personen und Systeme sowie die Fallstricke von Konventionen thematisiert. Darstellerisch überragend, ästhetisch ein Genuss.