Lady Vengeance

Drama/Thriller, Südkorea 2005, 115 min

Mit diesem Film beschließt der international mit »Oldboy« (2003 Großer Preis der Jury von Cannes) gefeierte Chan-wook Park seine Rache-Trilogie. Der erste Film der Trilogie um menschliche Abgründe »Sympathy For Mr. Vengeance« erschien 2002.
Erneut geht es vordergründig um Rache, doch entfaltet sich ein zutiefst menschliches Drama über gepeinigte Charaktere.
13 Jahre saß die bildschöne Lee Geum-ja im Gefängnis: Als 19-jährige war sie mit ihrem erschütternden Geständnis, einen fünfjährigen Jungen entführt und ermordet zu haben, zu trauriger Berühmtheit gekommen. Wie konnte ein so junges und wunderhübsches Mädchen solch eine Tat begehen? Als reuige und vorbildliche Insassin wird sie vorzeitig entlassen. Eine Musterinsassin, ein Engel eben, deren lebenslange Strafe ausgesetzt wird.
Doch draußen läuft alles ganz anders, sie setzt sich ihre Sonnenbrille auf und geht supercool ihren Weg. Bei der Familie des Jungen entschuldigt sie sich, in dem sie sich den kleinen Finger abhackt. Der kann aber wieder angenäht werden. Nach und nach wird klar, wozu sich Lee Geum-ja im Gefängnis bestimmte Freundinnen ausgesucht hat, und ein eiskalter Racheplan entfaltet sich. Und der gilt zielgerichtet ihrem einstigen Kindergartenlehrer Mr. Baek. Und kein Priester und keine Polizei kann sich dem Engel der Rache entgegenstellen…
Park Chan-wook gelingt erneut ein provozierender Film, voller Rätsel und bis zur Auflösung spannend. Wenn auch nicht so wild wie »Oldboy«, nehmen einen die formale Strenge und die Schönheit der Bilder gefangen. Entstanden ist ein Meisterwerk über menschliche Abgründe, eine Balance zwischen kompromissloser Härte und bewegender Zärtlichkeit.