Me Too - Wer will schon normal sein?

Drama, Spanien 2009, 103 min

»Me too« erzählt uns die wunderbare Liebesgeschichte zwischen Daniel (Pablo Pineda) und seiner umworbenen Kollegin Laura (Lola Dueñas) und zeigt uns, dass das spanische Kino mehr zu bieten hat als die bekannten Namen. Das Ganze beginnt harmlos mit einer guten Freundschaft zwischen zwei Kollegen, ist jedoch nicht ganz so einfach, da er vom Down-Syndrom gekennzeichnet und sie eine attraktive, blonde Single-Frau ist. Obwohl um die 30, flirten beide wie Teenager. Während ihm geraten wird, sich doch eine Frau mit gleicher „Behinderung“ zu suchen, hat er sich nun mal verliebt. Und sie? … hat ihren eigenen Rucksack zu tragen, fühlt sich zu ihm hingezogen, doch tut sich schwer, das einzugestehen und offen zu zeigen. Ob's zum Happyend kommt, wollen wir noch nicht verraten, doch das Publikum der Festivals in San Sebastian und Rotterdam war zwischen Rührung und Lachen hin- und hergerissen und lag dem ungewöhnlich liebenswerten Paar zu Füßen.
Vielleicht ist uns der Film Anlass, über das „Normalsein“ neu nachzudenken, gerade weil er auf jegliche Belehrung verzichtet und statt dessen einfach eine gute Geschichte erzählt. Die beruht im übrigen auf einem tatsächlich Fall: Das Down-Syndrom führt zwar oft zu geistigen Behinderungen, es sind jedoch auch Fälle bekannt, wo Menschen trotz gewisser Einschränkungen ein Studium absolviert haben und einem ganz normalen Beruf nachgehen. Ob dem Betreffenden hier eine ähnliche Romanze widerfahren ist, ist nicht bekannt, ihm aber auf jeden Fall zu wünschen.