Unter Bauern - Retter in der Nacht

Drama, Deutschland/Frankreich 2009

Der Film basiert auf den Erinnerungen der heute in Münster lebenden Marga Spiegel, geboren 1912 in Oberaula. In ihrem Bericht, der 1969 als Buch mit dem Titel „Retter in der Nacht“ erschienen ist, schildert sie, wie couragierte Bauern im Münsterland von 1943 – 1945 ihren Mann versteckt und sie selbst mit ihrer Tochter unter falschem Namen bei sich aufgenommen haben. Damit gelang den Bauern das scheinbar Unmögliche: Die gesamte Familie zwei Jahre lang zu schützen und vor der Deportation zu bewahren, ohne dafür mit dem eigenen Leben zu bezahlen oder bestraft zu werden.

Mit Sinn für das Absurde im Alltäglichen und nicht ohne speziellen westfälischen Humor schildert »Unter Bauern – Retter in der Nacht« diese Überlebensgeschichte. Die Bauern akzeptieren ihre jüdischen Gäste ganz selbstverständlich. Dass sie selbst dabei zu Helden werden, kommt ihnen nicht in den Sinn. Sie sind keine politisch motivierten Fluchthelfer, sondern Menschen, die es einfach gewohnt sind, Situationen, in die sie geraten, ohne lange Diskussionen zu bewältigen, nur geleitet von ihren moralischen Wertvorstellungen. In diesem Fall riskieren sie ihr eigenes Leben und beweisen ein Höchstmaß an Freundschaft, Verlässlichkeit und Menschlichkeit. In Yad Vashem sind ihre Namen verewigt: Heinrich Aschoff, Hubert Pentrop, Bernhard Südfeld, Heinrich Silkenböhmer, Bernhard Sickmann.