Die roten Schuhe

Drama, Großbritannien 1948, 135 min

Unentrinnbar sieht Vicky sich zwischen zwei Leidenschaften hin- und hergerissen: der Liebe zu dem Musiker Julian und der künstlerischen Hingabe an das Ballett und ihren autokratischen Lehrmeister und Impresario Lermontov. Die turbulente Gefühlswelt der drei Menschen findet ihre Parallele in dem von ihnen aufgeführten Ballett, das auch eine überhöhte Sequenz enthält, in der das Mädchen von furchterregenden Monstern verfolgt wird.
Eine Metapher für den psychologischen Druck, unter dem Vicky steht: Im Märchen - wie im richtigen Leben - tanzt sie sich in den Tod. Ausgangspunkt und Zentrum des Films ist das Ballett „Die roten Schuhe“ nach dem Märchen von Hans-Christian Andersen. Das Mädchen, das die Schuhe anzieht, muss tanzen, bis es vor Erschöpfung umfällt. Die Choreographie des Balletts stammt von Sir Robert Helpmann, dem späteren Startänzer und Choreographen der Royal Ballet Company, der die Rolle des Liebhabers tanzt.
Die suggestive, teilweise märchenhafte Handlung, die extravagante Inszenierung und ein wahrer Farbenrausch in Technicolor machten aus Tanz- einen Kultfilm.
Das 1948 fertiggestellte Werk ist der größte Erfolg des Autoren-, Produktions- und Regieteams Michael Powell und Emeric Pressburger und der bis heute bahnbrechende Versuch, Musik, Ballett und Film zu verschmelzen.
»Die roten Schuhe« erhielt 1949 den OSCAR für die beste Ausstattung und für die beste Musik. Das LEXIKON DES INTERNATIONALEN FILMS schreibt: „Ein Meisterwerk des Ballettfilms, das alle filmischen Gestaltungsmöglichkeiten - vorab Kamera, Montage, Farben - bestens ausschöpft.“