Marius und Jeannette
Eine Diebin wird von einem Wachmann auf frischer Tat ertappt: für eine Liebe nicht gerade die günstigste Voraussetzung. Regisseur Robert Guédiguian aber entwickelt aus dieser Ausgangssituation in »Marius und Jeannette« eine der schönsten Liebesgeschichten, die das französische Kino in den letzten Jahren gesehen hat - eine Liebesgeschichte freilich, die ihre Augen vor der sozialen Realität im Frankreich der 90er nicht verschließt.
Marius, ein wortkarger Mann, dem seine eigene Gesellschaft genug zu sein scheint, ist Wachmann in einer riesigen stillgelegten Zementfabrik im Marseiller Vorort Estaque. Die ebenso kontaktfreudige wie vorwitzige Jeannette arbeitet als Kassiererin in einem Supermarkt und kann sich nicht einmal die Farbe für den dringend notwendigen Anstrich ihres Häuschens leisten. In der stillgelegten Fabrik aber stehen Farbeimer, die niemand mehr zu brauchen scheint…Die Beziehung zwischen Marius und Jeannette, die sich aus ihrem Aufeinandertreffen in dem Zementwerk entwickelt, ist tragisch und komisch zugleich, Guédiguians Beschreibung des Lebens in Estaque ernst, ironisch und dennoch liebevoll anrührend.
“Marius und Jeannette” war der Publikumsliebling bei den diesjährigen Französischen Filmtagen Tübingen - Stuttgart und beim Filmfest Hamburg.
Buch: Jean-Louis Milesi, Robert Guédiguian
Regie: Robert Guédiguian
Darsteller: Ariane Ascaride, Gérard Meylan, Pascale Roberts, Jacques Boudet, Frédérique Bonnal, Jean-Pierre Darroussin, Laëtitia Pesenti, Miloud Nacer
Kamera: Bernard Cavalié
Musik: Jacques Menichetti, Jean-Louis Milesi
Produktion: Agat Films, La Sept Cinéma, arte, Malek Hamzaoui
Bundesstart: 29.01.1998
Start in Dresden: 29.01.1998