Solino

Drama, Deutschland 2002, 124 min

In seinem dritten Film erzählt Fatih Akin (»Kurz und schmerzlos«, »Im Juli«) die Geschichte der italienischen Gastarbeiterfamilie Amato, die mit ihren beiden Söhnen 1964 nach Deutschland zieht. Mit ihr bekommt das Ruhrgebiet ein Highlight: Die erste Pizzeria. Nach den „Gastarbeitern“, die an karierten Decken futtern wie bei Muttern, kommen bald auch Einheimische, um sich ganz weltmännisch an den unbekannten Speisen zu versuchen. Das nach dem Heimatdorf benannte „Solino“ wird zum Treffpunkt. Als eines Tages eine Filmcrew einfällt, wächst im jüngsten Sohn Gigi der Wunsch, Filmemacher zu werden. Einige Zeit später erfüllen sich seine Träume - sein Debütfilm wird zu den Ruhrfilmtagen eingeladen. Doch das Glück währt nur kurz: Mutter Rosa wird schwer krank, verlässt ihren untreuen Mann und beide Söhne verlieben sich in dieselbe Frau. Was als großartige Erfolgsstory einer Familie begann, endet scheinbar mit ihrem Zerbrechen in Einzelteile
Mit viel Humor und Anteilnahme sowie wunderbaren Bildern erzählt Fatih Akin von der Suche einer Gastarbeiterfamilie nach ihrem kleinen Glück, das jedoch auch in Deutschland nur schwer zu finden ist - und von Zufällen, die schließlich das ganze Leben umkrempeln. Liebevoll betrachtet er zudem die Versuche, wieder aus dem Schlamassel herauszukommen. Dominiert wird die Geschichte dabei vom Konflikt zwischen den Lebensauffassungen der beiden Brüder Gigi und Giancarlo, großartig gespielt von Barnaby Metschurat und Moritz Bleibtreu.

Buch: Ruth Toma

Regie: Fatih Akin

Darsteller: Barnaby Metschurat, Moritz Bleibtreu, Antonella Attili, Gigi Savoia, Patrycia Ziolkowska, Lucas Gregorowicz, Vincent Schiavelli

Kamera: Rainer Klausmann

Musik: Jànnos Eolou

Produktion: Wüste Film, Ralph Schwingel, Stefan Schubert, WDR, arte

Bundesstart: 07.11.2002

Start in Dresden: 07.11.2002

FSK: ab 12 Jahren