Naqoyqatsi
Da „Sprache wohl nicht länger die Welt beschreiben kann, in der wir leben“, entwickelte Godfrey Reggio einen assoziativen Filmstil jenseits der Worte, der Bilder mit Musik verwebt und ihn 1976 über Nacht berühmt machte. Nach »Koyaanisqatsi« (1983) und »Powaqqatsi« (1988, zur Zeit leider ohne Filmverleihfirma) schließt der renommierte, vielfach preisgekrönte Regisseur nun mit »Naqoyqatsi« seine künstlerische Trilogie ab. Ein Kaleidoskop aus mannigfaltigen Impressionen entrollt sich vor dem Auge des Betrachters: Symbole, Codes, Nachrichtenschnipsel und Töne verbinden sich zu einer Sinfonie des Untergangs. Ein frühes Bild zeigt den Turmbau zu Babel, Symbol für ein Kommunikationsgewirr, das durch neue Bild- und Digitalmedien weitergeführt wird.
Ging es in ersten Teil der „Qatsi“-Trilogie um den Missbrauch der Welt durch den Menschen, im zweiten um den Einfluss der modernen Welt auf das Leben der Menschen, entwirft der Kinovisionär Reggio nun die Fantasie einer Welt, die nach dem Bildnis des neuen Göttlichen erschaffen wurde - dem Computer. Auch diesmal bezieht sein visueller Essay den Titel aus der Sprache der Hopi-Indianer. Wörtlich übersetzt bedeutet „Naqoyqatsi“ entweder „ein Leben gegenseitigen Tötens“ oder „Krieg als Form des Leben“.
Buch: Godfrey Reggio
Regie: Godfrey Reggio
Kamera: Russell Fine
Musik: Philip Glass
Produktion: Qatsi Prods., Joe Beirne, Lawrence Taub, Godfrey Reggio, Steven Soderbergh
Bundesstart: 10.07.2003
Start in Dresden: 21.10.2004