The Sounds of Silents - Der Stummfilmpianist

Dokumentation/Porträt, Deutschland/Tschechische Republik 2005, 80 min

Am 11. Mai 2006 feierte er in Berlin seinen 102. Geburtstag: Prof. Willy Sommerfeld. In Ilona Zioks wunderbarer Dokumentation über den weltweit dienstältesten noch aktiven Stummfilmpianisten können sie den wunderbaren Menschen nun selbst auf der Leinwand kennenlernen. Seit fast 50 Jahren weicht Willy Sommerfeld seiner Ehefrau Doris nicht von der Seite. Vor der Kamera erzählen beide heiter, mal nachdenklich und mal melancholisch, aber immer mit einem Sommerfeldschen Augenzwinkern aus seinem bewegten Leben und Wirken als Musiker, Vater und Ehemann.
Sequenzen bekannter, skurriler oder fast vergessener Stummfilme illustrieren dabei grandios Sommerfelds Weg, den er im Film selbst live und - wie eh und je - intuitiv am Piano untermalt. Willy, wie er von seinen Fans liebevoll genannt wird, hat die Zarenhymne aus Josef von Sternbergs »Der letzte Befehl« bildsynchron parat, findet spontan die richtigen Töne für das Böse in Fritz Langs »Metropolis« und umspielt einfühlsam die Tragik des Alterns in F.W. Murnaus »Der letzte Mann«.
Seine unnachahmliche Musik und sein gleichwohl unnachahmliches Gespür für das Geschehen auf der Leinwand lassen den Zauber des frühen Kinos neu auferstehen und entführen den Betrachter in die wunderbare Welt der Geburtsstunde des Kintopp. Gemeinsam mit dem charismatischen Protagonisten begibt man sich auf eine unvergessliche Zeitreise, kehrt entzückt zurück und hört Willy Sommerfeld - der auch heute keineswegs ans Aufhören denkt - vor seiner nächsten Vorstellung nur fragen: „Ist der Film lustig oder traurig?“.

Buch: Ilona Ziok

Regie: Ilona Ziok

Darsteller: Willy Sommerfeld, Walter Raffeiner

Kamera: Wojciech Szepel

Musik: Willy Sommerfeld

Produktion: CV Films, Vera Vista (T), Manuel Göttsching, Ilona Ziok, Vera Lastuvková, Bernd Michael Fincke

Bundesstart: 18.05.2006

Start in Dresden: 22.06.2006

FSK: ab 6 Jahren