Hellboy

Action/Abenteuer, USA 2004, 122 min

Wenn ein Film mit Ron Perlman besetzt ist, kann man beim Kinobesuch eigentlich nichts falsch machen, außer vielleicht bei bis zum Eichstrich gefüllter Blase nicht mehr auf die Toilette gegangen zu sein. Basierend auf den Comics von Mike Mignola zettelt Regisseur Guillermo del Toro eine Phantasie-Action-Oper vom Feinsten an.
1944, der uns unangenehm aufgefallene Kanzler aus Österreich sieht sein Reich in die Hocke gehen und zieht seinen letzten Trumpf des Okkultismus aus der Führerjacke. Der Herr Devil persönlich soll eingrüßen und dem verlorenen Reich unter die verschwitzten Führerärmchen greifen. Sozusagen ein D-Day von der anderen Seite. Unter der Leitung eines wundersam anzuschauenden SS-Fritzen mit Metallgasmaske vorm Antlitz, der ziemlich an einen fettfreien Darth Vedar erinnert, versucht man nun das Tor zur Hölle zu öffnen, was dank der Alliierten verhindert werden kann. Nur ein kleines Teufelsbaby kann noch in unsere Welt huschen. Unter der väterlichen Fürsorge Mr. Brooms (John Hurt), der für das streng geheime Büro für Paranormal Research and Defense arbeitet, wächst Hellboy zu einem stattlichen Oschi heran, der sich nun gegen die Brut von der anderen Seite richtet. Um bissgen menschlicher zu wirken, schleift er sein Gehörn auf Puckstärke, wodurch sein Kopf immer etwas an einen zweifach gestöpselten Bierkrug erinnert. Auch sonst gibt Ron mehr den Liebenswerten mit proletarischem Charme, der lieber Pilsner trinkend in die Idiotenlaterne glotzt als die Welt zu retten.
Letztendlich gibt es aber ordentlich paar in die Backen und alles wird gut. Dass dieser Hellboy von Ron Perlman gespielt werden musste, war so nahe liegend und wünschenswert wie das Prösterchen eines Säuglings nach der Brustmahlzeit. Prost.
Ray van Zeschau