Schau mich an!
Lolita, 19 Jahre, ist dick, oft schlecht gelaunt und mit sich und der Welt unzufrieden. Ihr Vater sagt, seine Tochter sei ein einziger „Zorn auf zwei Beinen“. Doch Etienne Cassard hat gut reden: Er ist ein erfolgreicher und von allen Seiten hofierter Schriftsteller. Für seine Tochter interessiert er sich nicht wirklich. Lolita muss oft erfahren, dass andere Menschen sie selbst erst interessant finden, wenn sie wissen, wer ihr Vater ist. Auch ihre Gesangslehrerin scheint da zunächst keine Ausnahme zu machen: Eher widerwillig unterrichtet sie Lolita und die anderen Angehörigen eines Laienchors. Als sie erfährt, wessen Tochter ihre Sangeskunst da zu verbessern sucht, ist der Enthusiasmus der Lehrerin plötzlich nicht mehr zu bremsen. Am Ende des Films tummeln sich alle auf dem Landhaus des Vaters, umwerben und verscheuchen sich gegenseitig, ringen um Verständnis und Anerkennung, streiten und versöhnen sich, und mittendrin trägt Lolita ihren persönlichen Kampf um die Liebe ihres Vaters aus. Angesichts des jungen Journalisten Sebastien erkennt sie, dass nicht alle Menschen in ihrem Umfeld in ihr nur die Tochter eines berühmten Schriftstellers sehen…
Agnès Jaoui liefert in diesem Film erstaunlich pointierte Gesellschaftssatire mit präzise ausgearbeiteten Charakterstudien. »Schau mich an!« ist ein gleichermaßen sensibler wie melancholischer Film, eine Tragikomödie im besten Sinne des Wortes.
Buch: Agnès Jaoui, Jean-Pierre Bacri
Regie: Agnès Jaoui
Darsteller: Marilou Berry, Agnès Jaoui, Jean-Pierre Bacri, Laurent Greville, Virginie Desarnauts, Keine Bouhiza, Gregoire Oestermann, Serge Riaboukine, Michèle Moretti, Julien Baumgartner
Kamera: Stephane Fontaine
Musik: Philippe Rombi
Produktion: Les Films A4, StudioCanal, France 2 Cinéma u.a., Jean Philippe Andraca, Christian Berard
Bundesstart: 18.11.2004
Start in Dresden: 18.11.2004