Comandante

Dokumentation/Portrait, USA/Spanien 2003, 99 min

Fast zeitgleich mit seinem Historienepos »Alexander« kommt ein weiterer Film von Starregisseur Oliver Stone (Platoon/Geboren am 4.Juli) in unsere Kinos. Es ist ein Porträt des kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro. Damit schließt der Regisseur einen Kreis. 1986 hatte er »Salvador« gedreht, ‘91 folgte »JFK« und ‘95 »Nixon«. All diese eindringlichen Dokumentationen wurden für den OSCAR nominiert. Bei »Comandante«, der schon 2002 entstanden war, wird dies kaum möglich sein. Einerseits liegt das an der ewigen Blockadestimmung, die in den USA Kuba gegenüber herrscht und andererseits liegt es daran, dass es dem Regisseur nicht gelingt bestimmte Fragen, die er stellt, zu vertiefen. Castro wird ihm da wohl seine Grenzen gezeigt haben. Sei es drum. Stone zeichnet das Porträt eines hochintelligenten und dabei witzigen, bisweilen auch sehr sinnlichen Staatsmannes. Er unterlegt dies mit seiner bewährten Mischung aus Dokumentarmaterial, Verschwörungstheorien und persönlicher Sympathie. Drei Tage waren für die Gespräche vorgesehen. Castro erzählt von seiner Jugend, seinem Aufstieg zur Macht und über den gegenwärtigen Zustand seines Landes. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Frage, wie Kuba vierzig Jahre lang der USA die Stirn bieten und dabei bestehen konnte.
Der Film entstand diesmal als Auftragsarbeit für den amerikanischen Sender HBO. Der lehnte den Film jedoch ab. Die Begründung war „mangelnde kritische Distanz“. Stone bringt den Film dennoch in die Kinos. Und dies mit Recht, denn er ist nicht zuletzt ein intellektuelles Vergnügen.

Regie: Oliver Stone

Darsteller: Fidel Castro

Kamera: Rodrigo Prieto, Carlos Marcovich

Musik: Alberto Iglesias

Produktion: Media Producción, Pentagrama Films, Morena Films, Fernando Sulichin, Oliver Stone

Bundesstart: 13.01.2005

Start in Dresden: 13.01.2005