Max und Moritz Reloaded
So, jetzt kommt endlich auf den Tisch was schon lange gegessen hätte sein müssen. Ost (Nicht Obst)und West sind so grundverschieden, wie man am Namen schon deutlich erkennen kann. Anderenfalls wäre die Erde doch ne Scheibe. Das ungehobeltes Benehmen und verhehrend antiauthoritäre Erziehung prinzipiell aus dem Westen kommen, bedarf keiner weiteren Nachfrage. Gut auch, dass das mal endlich, seit dem Ableben von Wessie Wilhelm Busch (near Hannover) im Jahre 1908, mal Jemand wieder offen ausspricht und dieses brisante Thema in die Kinos bringt. Mut zur unverfälschten Wahrheit hatten der Autor und Ex-Knacki Eckhard Theophil (»Männerpension«) und Regisseur Thomas Frydetzki, der Gott sei Dank aus Leipzig stammt. Ja was soll schon aus jungen deutschen Bürgern werden, die auf das gerade amtierende Staatsoberhaupt rülpsen dürfen, ohne mit irgendwelchen regiden Maßnahmen rechnen zu müssen, oder permanent von mindestens 33 Fernsehprogrammen beballert werden, sowie Coca Cola, Schokolade und Nutellabrote ohne abzusetzen in sich reinkrachen können? Kann ich Ihnen sagen: Irrsinn, Flatolenz und Anarchie. Max und Moritz (Willi Gerk und Kai Michael Müller) sind solch armen, in ihren Grundzügen versaute Jungwessies, denen nur noch mit der Grundausbildung der NVA beizukommen ist. (die hat noch keinem geschadet) Nun ist dies Maßnahme aus geschichtlichen Gründen nicht mehr im Angebot, aber zwei ehemalige NVA-Offiziere (Sebastian Krumbiegel und Toni Krahl)(Stockschwuuul) haben dieses bewährte Programm nach den Grundsätzen Margot Honeckers und ihrem Ausbilder Anton Semenowitsch Makarenko wieder im Angebot. Also ab mit den M & M´s in den Osten, wo die Mädels noch Zöpfe unter den Achseln tragen und rein ins muntere NVA-Leben, was die Amis von uns geklaut haben und wiederrum Bootcamp nennen. Auch kein Wunder bei Ururenkel Bush. Nun ist die Erde doch rund und wenn ich in den Osten fahre komme ich nach paar Tagen dann doch dort an wo ich in den Westen geschaut habe. hä, wie jetzt? …Lebt Heinzi Kessler eigentlich noch?
Ray van Zeschau
Buch: Thomas Frydetzki, Eckhard Theophil
Regie: Thomas Frydetzki
Darsteller: Willi Gerk, Kai Müller, Katy Karrenbauer, Franziska Petri, Kai-Michael Müller, Toni Krahl, Sebastian Krumbiegel, Ben Becker
Kamera: Dany Schelby, Jens Harant
Musik: Milena Fessmann
Produktion: Next Film, Clementina Hegewisch, Laurens Straub, Rainer Kölmel
Bundesstart: 28.04.2005
Start in Dresden: 28.04.2005