Hustle & Flow

Drama, USA 2004

Jetzt ist es soweit! MTV produziert unsere Kinofilme. Na und, werden die meisten sagen, dann bekommen wir endlich in Spielfilmlänge zu sehen, was uns die Häppchen-Servierer am allnächtlichen MTV-Bildschirm vorenthalten. Die ganz große Story vom ganz großen Geld. Und vom ganz großen Traum, den ja jeder von uns hat (Sorry, ich nicht; ruft ein Unverbesserlicher bei den Öffentlich-Rechtlichen). Und das Gute daran: Egal ob Ice-T, Britney Spears oder Outkast, alle bekommen eine Hauptrolle gratis.
Hier hat Terence Dashon Howard den großen Deal gemacht. Seine Filmographie umfasst ca. vierzig Einträge aus TV und Kino, wobei er in der Regel sich selbst spielt. Zuletzt trat er als Gitarrenlehrer in »Ray« auf. Er ist DJay, ein frustrierter Zuhälter in Memphis. Man muss sich das mal vorstellen, Zuhälter in Memphis, wo jeder im Musik-Business arbeitet. Auch er war früher mal ein DJ, was bei dem Namen nicht verwundert. Was also sind seine Probleme? DJays Karre ist Schrott, die aircondition funktioniert nicht. Besser die Jungs von MTV kommen mal vorbei und pimpen sein car. Seine Mädchen, drei an der Zahl, sind ziemlich runtergekommen (irgenwie auch ein Fall zum pimpen, „pimp“ heißt übrigens Zuhälter, was für ein schönes Wortspiel). DJay würde sicher bis ans Ende seiner Tage als Zuhälter und Dealer klarkommen, doch an dieser Stelle beschließt MTV, ihm seinen alten Schulfreund Key (Anthony Anderson) über den Weg zu schicken. Key ist von Beruf - ihr habt es sicher längst erraten - Musikproduzent und groß im Geschäft. DJay richtet sich ein Studio ein, überzeugt seine Mädchen davon, auf seinen Tapes Background zu singen und sich in seinen Videos auf dem Bärenfell zu räkeln. Dass DJay die Inspirationen für seine Texte aus seinem Zuhälterleben zieht, soll ja tatsächlich vorkommen und zeigt uns, wofür so ein Zuhälterleben doch noch gut sein kann. Vorausgesetzt man trifft die richtigen Typen. »Hustle and Flow« rangiert damit irgendwo zwischen Warhols »In the future everyone will be world-famous for 15 minutes…« und dem Erfolg zwielichtiger Gangsta-Rap-Helden.