Leben in mir

Drama, Polen/Deutschland 2004, 98 min

Im Film geht es um die Geschichte einer jungen Frau, die sich vor eine fundamentale Entscheidung gestellt sieht: Mutter sein oder Abtreibung.
Eva (Malgosia Bela) jobbt schlecht bezahlt an einer Tankstelle, was ihr nicht wirklich Spaß macht. Ihre Mutter ist verschlossen. Der Vater verliert langsam das Gedächtnis, trotzdem fühlt sie sich bei ihm wohl. Sie erfährt, dass sie schwanger ist. Der Typ spielt längst keine Rolle mehr in ihrem Leben. Eva fühlt sich viel zu jung, will das Kind nicht haben. Mühsam beschafft sie das Geld für die Abtreibung. Ein Junkie klaut es ihr im Bus. In der Klinik hört sie, dass eine Ärztin einer Mutter erklärt, dass das ungeborene Kind sie schon hören kann. Dieser Moment verändert Eva völlig, verstärkt ihre gesamte Wahrnehmung. Sie spricht mit ihrem Kind und versucht, ihm die Welt zu erklären und zu beschreiben mit Musik, Farben und Formen.
Eva freundet sich mit Ivona an, einer jungen Prostituierten, die einen Mann gefunden hat, der sie liebt. Sie versucht auch, sich ihrer emotional kühlen Mutter zu nähern. Schließlich verliebt sie sich in Michal, den Jungen, der sie im Bus um ihr Geld gebracht hat. Sie versucht, dem Junkie und Drogendealer die schönen Dinge des Lebens nahe zu bringen. Da erfährt Eva, dass es zur Geburt Komplikationen geben kann.
Malgiosia Szumowska (Regie und Drehbuch) geht in ihrem Film zielsicher mit Blick fürs Detail vor. Sie zeichnet in poetischen Bildern den Reifeprozess einer jungen Frau nach. Ganz nüchtern erzählt sie dabei, wie ihr Heimatland in der Gegenwart angekommen ist. Eva ist im wahren Leben Model und gibt hier ihr Spielfimdebüt.
Bettina D. Schneider