Ballo a Tre Passi - Tanz in drei Schritten

In seinem ersten längeren Werk erzählt der junge sardische Regisseur Salvatore Mereu vier Episoden, die nur weitläufig durch örtliche und zeitliche Gemeinsamkeiten verbunden sind: Gezeigt wird Sardinien in der Abfolge der vier Jahreszeiten, wobei die Mittelmeerinsel den Zuschauer unwirklich, archaisch und fremd anmutet. Dazu trägt gewiss auch die fast ausschließliche Verwendung der sardischen Sprache bei. Beeindruckend sind auf jeden Fall Kameraführung und Szenografie. In »Frühling« gelangt eine Handvoll junger Leute aus dem Binnenland der Insel zum ersten Mal ans Meer. In »Sommer« führt eine französische Touristin einen sardischen Hirten in die Freuden der körperliche Liebe ein. »Herbst« erzählt die Reise einer Nonne in ihr Heimatdorf, wo sie voller Schwermut die Hochzeit einer Kusine erlebt. In »Winter« schließlich nimmt ein älterer Herr kurz vor seinem Ableben noch voll von Lebensfreude die Dienste einer Prostituierten in Anspruch.