Science of Sleep - Anleitung zum Träumen
»Science of Sleep« ist eine herrlich verrückte Liebeskomödie. Ihr Held Stéphane findet in seinen Träumen hinreißenden Mut und eine Fülle von Ideen, um die Frau seines Herzens (Charlotte Gainsbourg) zu erobern. Aber die Wirklichkeit ist sehr viel widerspenstiger als seine romantischen Träume, und Stéphane verwechselt manchmal, wo er sich gerade befindet…
Regisseur Michel Gondry betreibt den Schlaf natürlich nicht als Wissenschaft, sondern als fröhlichen Gegenentwurf zur Wirklichkeit, der den Figuren schnell den Boden unter den Füßen wegzieht. Mit geradezu naiver Freude lässt Gondry den Helden als großes Kind spielen, der sich in einem Fernsehstudio aus Pappmache, in dem er den Showmaster mimt, hineinträumt in eine Existenz, in der er das alleinige Zentrum seiner Phantasien ist. Der Regisseur greift in die analoge Trickkiste und gestaltet seine Wunder wie in tschechischen Animationsfilmen der sechziger Jahre. Mit Zellophanstreifen, Wollknäuel und Wattebäuschen gestaltet er Wasser, Schnee und Wolken, und gerade diese verspielten Basteleien beweisen, dass das Staunen über die Möglichkeiten des Computertricks mittlerweile umgeschlagen ist und der wahre Zauber wieder dort am Werk ist, wo man noch sieht, wie Hand angelegt wurde. Tatsächlich wirkt am Ende der ganze Film wie ein selbstvergessen spielendes Kind, dem man gerne zusieht, weil es das Staunen noch nicht verlernt hat.
Buch: Michel Gondry
Regie: Michel Gondry
Darsteller: Gael García Bernal, Charlotte Gainsbourg, Alain Chabat, Jean-Michel Bernard, Emma de Caunes, Miou-Miou, Stéphane Metzger, Aurélia Petit, Pierre Vaneck, Sacha Bourdo, Decourt Moyen, Inigo Lezzi, Yvette Petit, Eric Mariotto, Bertrand Delpierre
Kamera: Jean-Louis
Musik: Jean-Michel Bernard
Produktion: Partizan, Georges Bermann, Michel Gondry, Frédéric Junqua
Bundesstart: 28.09.2006
Start in Dresden: 28.09.2006
FSK: ab 6 Jahren