Elbe
Nach seinem vielschichtigen Regiedebüt »Jena Paradies«, das die Geschichte der jungen, alleinerziehenden Mutter Jeanette erzählte, behält Regisseur Marco Mittelstaedt die soziale Realität weiter im Auge und inszeniert mit »Elbe« ein tragikomisches „Wasserstraßen-Roadmovie“: Kowsky (Henning Peker) und Gero (Tom Jahn) sind ein eingespieltes Team, das seit nunmehr 20 Jahren auf einem alten Frachtkahn die Elbe befährt. Eine lange Zeit, in der ihnen der Fluss zur Heimat geworden ist, den sie hören und lesen können. Doch ihr ungebundenes Leben gerät ins Wanken, als ihnen die Reederei ohne Vorbereitung kündigt und beide ihre Arbeit verlieren. Während der bodenständige Gero fortan versucht, wieder Fuß zu fassen und seinen Alltag neu zu gestalten, setzt sein illusionsloser Gefährte Kowsky sowohl die bestehende Freundschaft als auch sein Dasein immer wieder aufs Spiel. In der Hoffnung auf einen Arbeitsplatz machen sie sich schließlich gemeinsam auf eine unwägbare Reise von Dresden nach Hamburg. Aus Not und alter Gewohnheit ist ihre Straße dabei die Elbe…
Ein Neuanfang, eine neue Liebe, ein neues Leben: »Elbe« erzählt vom Verlieren, Suchen und Finden, von Freiheit, Träumen und Verantwortung, vom Weggehen und Ankommen. Praktisch als dritten Hauptdarsteller hat Mittelstaedt dabei die Elbe in seinen Film eingebunden, die zumeist ruhig dahinfließt, doch bekanntlich auch anschwellen und am Ufer so manches Leben negativ beeinträchtigen kann. Gleiches gilt für unsere Protagonisten, die auf der Leinwand zudem von Gabriele Maria Schmeide und Steffi Kühnert (beide sicher aus Andreas Dresens »Halbe Treppe« noch ein Begriff) unterstützt werden.
Buch: Holger Nickel
Regie: Marco Mittelstaedt
Darsteller: Henning Peker, Tom Jahn, Steffi Kühnert, Gabriela Maria Schmeide
Musik: Lars Löhn
Produktion: Luna-Film
Bundesstart: 24.05.2007
Start in Dresden: 24.05.2007
FSK: ab 6 Jahren