Liebesleben

Drama, Deutschland 2007, 114 min

X-Filme macht bekannte Schauspielerinnen zu Regisseurinnen: Auf Franka Potente folgt jetzt Maria Schrader mit ihrem Regiedebüt und in Kürze Nicolette Krebitz. Maria Schrader verfilmte den erfolgreichen Roman „Liebesleben“ der israelischen Autorin Zeruya Shalev und betont, dass es sich um eine universelle Liebesgeschichte handelt und aktuelle politische Themen des israelischen Alltags keine Rolle spielen. Dabei befindet sie sich in Übereinstimmung mit der Romanautorin, die lakonisch kommentierte: „ Wenn jemand etwas über die israelische Politik erfahren will, sollte er die Zeitung lesen.“
Hier also geht es um die Liebe pur, um die von Jara. Eigentlich hat sie ja alles. Sie ist glücklich verheiratet, schöne Wohnung, Karriere an der Universität ist eröffnet und auch in der für israelische Verhältnisse ungeheuer wichtigen Großfamilie (Eltern, Großeltern, Geschwister) scheint alles in Ordnung. Doch dann lernt Jara den um viele Jahre älteren Arie, einen Freund ihres Vaters, kennen und ihre heile Welt gerät vollkommen aus den Fugen. Sie verfällt seiner faszinierenden erotischen Anziehungskraft und seiner widersprüchlichen Persönlichkeit und wirft sich in den Strudel einer verhängnisvollen Affäre. Dabei erfährt sie, dass ihre Eltern ein Geheimnis hüten, zu dem Arie der Schlüssel ist. Als Kreuzung aus »Der letzte Tango in Paris« und einem Familiendrama à la „Buddenbrocks“ bezeichnete der Kritiker von „Filmstarts.de“ den Film, und wenn Maria Schrader ihrem Vorsatz untreu wird und doch politisch beklemmenden Alltag einfließen lässt, so steigert dies nur die spannungsgeladene Atmosphäre.