Keine Sorge, mir geht’s gut.

Drama, Frankreich 2006, 96 min

Was ist wohl passiert? Dies fragt sich die junge Lili zunächst insgeheim, dann aber immer lauter.
Nach ihrer Rückkehr aus den Sommerferien erfährt sie, dass ihr Zwillingsbruder Loïc nach einem heftigen Streit mit dem Vater verschwunden ist. Ihre Eltern geben sich äußerst reserviert. Wochen vergehen ohne ein Lebenszeichen. Lili gelangt schließlich zu der Überzeugung, dass ihrem Bruder etwas zugestoßen ist. Von Unruhe getrieben, verweigert sie jede Nahrung und verfällt in einen gefährlichen Schwächezustand. Sie wird ins Krankenhaus eingewiesen. Doch als die Situation immer auswegloser erscheint, kommt ein Brief von Loïc. Er entschuldigt sich, dass er sich nicht früher gemeldet hat, und erzählt, er ziehe von Stadt zu Stadt und schlage sich mit kleinen Jobs durch; außerdem greift er den Vater an und macht ihn verantwortlich für ihr kleines spießiges Leben, dem er ein für alle Mal entfliehen möchte. Lili wird gesund, und sobald sie aus dem Krankenhaus entlassen wird, macht sie sich auf die Suche nach ihrem Bruder. Dabei kommt sie einem Familiengeheimnis auf die Spur…
Nach »Mademoiselle« und »Die Frau des Leuchtturmwärters« hat Philippe Lioret eine psychologisch präzise Familiengeschichte gedreht, die durch strenge Ruhe besticht. Hauptdarstellerin Mélanie Laurent gilt als große Entdeckung. Für ihre Leistung als Lili erhielt sie im Herbst 2006 den begehrten Romy Schneider Preis und ist für den César 2007 in der Kategorie „Beste Newcomerin“ nominiert. In der für ihn ungewohnt ernsten Rolle als Lilis Vater Paul konnte auch Kad Merad, ein in Frankreich äußerst populärer Komiker, die Kritiker für sich gewinnen.
Philippe Lioret erweist sich einmal mehr als sensibler Menschenkenner, dem es gelingt, auf poetische und zugleich beklemmende Weise das Porträt einer Familie eindrucksvoll zu skizzieren.
ak

Buch: Oliver Adam

Regie: Philippe Lioret

Darsteller: Melanie Laurent, Kad Merad, Isabelle Renauld, Julien Boisselier, Aïssa Maïga, Simon Buret

Kamera: Sascha Wernik

Musik: Nicola Piovani

Produktion: Christophe Rossignon

Bundesstart: 22.03.2007

Start in Dresden: 22.03.2007

FSK: ab 6 Jahren