Schnitzelparadies

Komödie, Niederlande 2005, 85 min

Der niederländische Regisseur Martin Koolhoven zeigte bei der Berlinale 2006 eine wundervoll einfach gestaltete Komödie, die mit köstlichster Selbstironie das Publikum, von den ersten Minuten an immer wieder zum Lachen bringt. Nordip Doenia (Mounir Valentyn) hat endlich sein Abitur in der Tasche, und da es traumhaft ausgefallen ist, freut sich sein Vater schon sehr darauf, dass Nordip ihm seinen größten Wunsch erfüllt und mit einem Medizinstudium beginnt. Aber Nordip hat andere Pläne. Er ist nämlich unsterblich in Agnes, die Nichte einer überaus zugeknöpften Hoteldirektorin, verliebt. Ihr Haus führt den wunderschönen Namen „Zum Blauen Geier“. Und geierhaft geht es auch in der Hotelküche zu, wo unser Held nunmehr als Tellerwäscher die ersten Schritte in seinem Arbeitsleben macht. Diese Küche ist ein wahres Schlachtfeld, auf dem die irrsten Charaktere mit den widerspenstigsten Schnitzeln und den anderen Speisen kämpfen. Da ist Goran, der Serbe, der ein ganz dunkles Vorleben zu haben scheint und sich täglich irre Kämpfe mit den Schweinehälften liefern muss. Da agieren Amimoen und Mo, zwei marokkanische Meister der Stressvermeidung, mit ihren großen Klappen am Herd. Der Türke Ali wünscht allen immer wieder nur eines, nämlich Frieden, und Sander brät immer nur Schnitzel und fühlt sich dadurch maßlos unterfordert. Also schmiedet er ständig Intrigen. Und in einer Ecke sitzt der ständig besoffene, fettige Küchenchef herum und rührt keinen Finger. Da sind dann also die perfektesten Loser aller Herren Länder auf kleinstem Raum versammelt und als Nadir, Nordips nichtsnutziger Bruder dem Vater verrät, was sein hoffnungsvoller Sprößling den lieben, langen Tag so treibt, kann das perfekte Chaos seinen irrungs- und wirrungsreichen Lauf erst so richtig beginnen.
Es ist eine herzerfrischende Komödie, die da in unsere Kinos kommt.