Die Eisprinzen

Mitte der 60er Jahre bildete sich in der Show-Town Las Vegas eine Gesangstruppe, die allgemein als 'Rat-Pack' bekannt wurde, Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. und noch vier weitere wohlklingende Homies feierten Erfolg um Erfolg. Nach dieser Zeit gingen alle ihren Solokarrieren nach und waren noch erfolgreicher.
Gut sechzig Jahre später trafen sich im Film Oldschool 6 Herren, die im allgemeinen als „Frat-Pack“ bekannt wurden. Der Film war ein Hit, und Kenner rund um den Globus kringelten sich vor Lachen. In den nachfolgenden Jahren gab es immer wieder Produktionen, die die „Frats“ hier und da wieder vereinigte aber auch Solo Filme, die als Glanzlicht der amerikanischen Comedy-Landschaft stehen. Neben Ben Stiller, Luke Wilson und Vince Vaughn ist vor allem Will Farrell zu erwähnen, welcher nach »Ricky Bobby« und »Schräger als Fiktion« in den letzten fünf Monaten mit »Die Eisprinzen« mittlerweile seine dritte nonstop-lach-Orgie abliefert. Nachdem der Weltklasse-Rock ‘n' Roll-Eisläufer Cazz Michael Michaels bei der WM seinen ersten Platz mit der Personifizierung von tuckig teilen muss, geraten die beiden - auf dem Eis - in eine Spitzenschlägerei, welche zwar zum Schreien komisch ist, den beiden aber eine Aberkennung des Titels sowie eine Sperre auf Lebenszeit einbringt. Danach ist mit den beiden selbstredend nichts mehr anzufangen, bis sie einen Tipp bekommen: als Paar dürften sie wieder auf das Eis, das die Welt bedeutet. Es stellt sich folgende Frage, wollen sie auf immer dem Eissport entsagen und ihren Stolz behalten oder wieder aktiv werden, sich dafür aber das Gemächt des Anderen vors Gesicht halten müssen. Ach verdammt, was tut man nicht alles für den Sport. Eine wohltuende Abwechslung von der deutsch-alltäglichen Märchenvergewaltigung. Während jene „Filme“ auf Dummheit oder zehn-Sekunden-Witze setzten, ist dieser Film ein neunzigminütiger zehn-Sekunden Witz, beruhend auf erstklassiger Situationskomik. Wie ist das möglich? Ansehen Leute! Ansehen!
José Bäßler