Memory Books - Damit du mich nie vergisst

Dokumentation, Deutschland/Schweiz 2007, 94 min

Mit Christa Grafs »Memory Books« kommt eine der berührendsten Dokumentationen der letzten Jahre ins Kino, die den Zuschauer fordert und ihm gleichzeitig unheimlich viel zu geben vermag: Im Herzen Afrikas putzen sich Dennis und Chrissi vor einem kleinen Backsteinhaus jeden Abend die Zähne. Gewissenhaft achtet der 10-jährige dabei auf seine kleine Schwester. Seit ihre Mutter vor knapp einem Jahr gestorben ist, sind die beiden Vollwaisen. Zwei von ca. 2 Millionen Waisenkindern allein in Uganda. Ihre Mutter wie auch ihr Vater starben an AIDS. Trotz der offensiven Aufklärungsarbeit der Regierung gehen Experten weiterhin davon aus, dass fast 35% der Bevölkerung mit dem HI-Virus infiziert sind. In Uganda ist deshalb ein besonderes Projekt entstanden: Infizierte Eltern schreiben mit ihren Kindern sogenannte »Memory Books« und setzen sich so im Bewusstsein der Krankheit gemeinsam mit dem bevorstehenden Tod auseinander. Offen, ehrlich und gleichzeitig sensibel wird den Kindern dabei nahe gebracht, dass sie bald auf sich alleine gestellt sein werden. In Form von Geschichten, Märchen oder Liedern werden in den „Erinnerungsbüchern“ Werte und Traditionen vermittelt und die Familiengeschichte festgehalten. Auf diese Weise entsteht für die Kinder nicht nur ein unmessbar wertvolles Erinnerungsstück, sondern gleichzeitig der wohl wichtigste Leitfaden für ihr weiteres Leben…
Die Filmbewertungsstelle in Wiesbaden verlieh für die Arbeit das Prädikat „besonders wertvoll“ und stellt zurecht fest: „»Memory Books« gehört fraglos zu den besten Dokumentationen, die aktuell produziert wurden (…), und zu einem der sonst so gerne als grundlos herbeigeredeten wirklich wichtigen Filme“.

Buch: Christa Graf

Regie: Christa Graf

Kamera: Roland Wagner

Musik: Gert Wilden jr.

Produktion: Kick Film, snakefilm, ZDF, SF DRS, arte, Jörg Bundschuh, Markus Fischer, Anne Even

Bundesstart: 01.05.2008

Start in Dresden: 01.05.2008

FSK: ab 6 Jahren