True North

Drama, Deutschland/Irland/Großbritannien 2006, 92 min

Am 19. Juni 2000, kurz nach Mitternacht, entdeckten englische Zollbeamte in einem Frachtcontainer aus Holland 60 Chinesen. 58 der 60 waren tot, vier Frauen und 54 Männer - erstickt in einem durch die Sonne aufgeheizten Eisenverlies. Namenlose auf dem Weg von Peking über Russland, der Ukraine nach Dover - wo sie starben. Das ist die Realität. Aufgrund dieser Tragödie und der Tatsache, dass in Schottland durch die Öffnung der Fischgründe für internationale Fischflotten die schottischen Familienfischereien vor die Hunde gehen - entstand die Idee zum Film »True North«. Der Film ist das bereits mehrfach ausgezeichnete Spielfilmdebüt von Steve Hudson… Wiederholt kann der schottische Skipper (Gary Lewis) die Rate für seinen Fischkutter nicht bezahlen. Als sie in Ostende ankern, versucht sein Sohn Sean (Martin Compston), den Verlust durch Zigarettenschmuggel wettzumachen. Doch ihm wird eine andere Fracht angeboten: 20 illegale chinesische Einwanderer. Heimlich bringt Sean sie an Bord, ohne dem Vater und dem Koch etwas zu sagen. Die Chinesen werden im vorderen Frachtraum untergebracht. Nur das kleine Mädchen Su Li (Angel Li) kann sich davonstehlen und im Maschinenraum verstecken. Doch erst als Sean entscheidet, doch den großen Fischfang zu versuchen, damit man vor dem Zoll in Schottland nicht in Verdacht gerät, nimmt das Drama seinen erschütternden Lauf. Würde ich gefragt, welcher Film sich lohne gesehen zu werden, »True North« gehörte definitiv dazu.
Georg Flade