Über Wasser

Dokumentation, Österreich/Luxemburg 2007, 85 min

An den Peripherien der menschlichen Zivilisation erzählt der Dokumentarfilmer Udo Maurer in »Über Wasser« Geschichten über den Umgang mit dem „nassen Element“.
Der Film beginnt in Bangladesh, wo sich das Leben der Bauern rund um das Zuviel an Wasser abspielt, das die Erde erodieren lässt. Hier hat das Wasser eine Art Wassernomaden geschaffen, die sich den Naturgewalten anpassen und in aller Eile das Dach ihres Wellblechhauses in ein Boot umfunktionieren können, um Hab und Gut von ihrem versinkenden Grundstück zu neuen Ufern zu transportieren.
Beeindruckende und irritierende Bilder erwarten die Zuseher dann in Kasachstan, wo das Zurückweichen des vormals viertgrößten Binnengewässers der Erde, des Aralsees, eine Stadt - Aralsk - von Fischern ohne Fische und einen monumentalen Schiffsfriedhof in der Wüste hinterlassen hat.
In Kibera, dem größten Slum in Nairobi, ist das lebensnotwendige Nass zur Ware geworden, und es ist gerade dort am teuersten, wo die Menschen am wenigsten Geld haben.
Udo Maurer dokumentiert in »Über Wasser« die Probleme, Erlebnisse und Wünsche der Menschen vor Ort. Das gelingt vielleicht auch deshalb so eindringlich, weil der Regisseur den Menschen etwas gegeben hat, was sie von Besuchern aus dem Westen selten erwarten können: viel seiner Zeit. Es erklärt vielleicht auch, warum in allen drei Episoden gerade auch Frauen ihren Standpunkt einbringen können, ohne einem postkolonialen Blick ausgesetzt zu sein.
“Von der großen Flut bis zum letzten Tropfen - Klug, sensibel und fesselnd erzählt Udo Maurer drei Geschichten zu einem globalen Thema: Uns steht das Wasser bis zum Hals.“
Joachim Riedl, DIE ZEIT

Regie: Udo Maurer

Kamera: Attila Boa, Udo Maurer

Musik: Serge Tonnar

Produktion: LOTUS Film, Samsa Film, Erich Lackner, Anne Schroeder

Bundesstart: 19.06.2008

Start in Dresden: 19.06.2008

FSK: o.A.