Alles für meinen Vater
Der junge Palästinenser Tarek sieht keinen anderen Ausweg, als mit einem Selbstmordattentat mitten auf dem Markt von Tel Aviv die Ehre seines Vaters wieder herzustellen. Die Selbstzündung misslingt jedoch, da der Schalter des Sprengsatzes kaputt ist. Auf einen neuen Schalter muss er jetzt zwei Tage warten und kommt bei dem jüdischen Elektrohändler Katz und seiner Frau unter. Diese Zeit, in der er eigentlich schon tot sein sollte, ist für Tarek wie geschenktes Leben. Er entdeckt in einer Straße Tel Avivs das jüdische Leben auf der anderen Seite der Mauer, die Palästinenser und Israelis voneinander trennt. Er begegnet Menschlichkeit und Nähe. Für Tarek stellt sich auf einmal die Frage, welchen Feind er als Selbstmordattentäter tatsächlich trifft: Menschen mit ähnlichen Hoffnungen, ähnlichen Problemen und ähnlichen seelischen Verletzungen wie er selbst. Der Feind hat ein Gesicht bekommen.
Im Gegensatz zu dem Film »Paradise Now«, der ein ähnliches Thema hat, punktet dieser Film mit seinem typisch israelischen Humor, mit dem auf sehr gefährliche Situationen geantwortet wird. Ein Lachen inmitten der Angst! Trotz allem spiegelt der Schluss die Realität.
Regisseur Dror Zahavi absolvierte in den achtziger Jahren sein Filmstudium an der Filmhochschule Konrad Wolf in Potsdam. Seine bisherigen Arbeiten konzentrierten sich stark auf das deutsche Fernsehen. Für »Alles für meinen Vater« kehrte er in seine israelische Heimat zurück und drehte dort mit einem Team aus Deutschen, Israelis und Arabern einen Film, der zwar die Realität in der West Bank nicht ändern wird, aber die Herzen erwärmt.
Buch: Ido & Dror
Regie: Dror Zahavi
Darsteller: Hili Yalon, Shredi Jabarin, Shlomo Vishinsky, Rosina Kambus, Shadi Fahr-Al-Din
Kamera: Carl-Friedrich Koschnick
Musik: Misha Segal
Produktion: Relevant Film, Israfilm, NDR, Zvi Spielmann, Shlomo Mograbi, Heike Wiehle-Timm, Nikola Bock, Doris J. Heinze
Bundesstart: 22.01.2009
Start in Dresden: 22.01.2009
FSK: ab 12 Jahren