Drei von vielen

Dokumentation, DDR 1961, 34 min

Der junge Künstler und Filmemacher Jürgen Böttcher porträtiert, ganz im Sinne der Forderungen von Bitterfeld, drei junge Dresdner, die zugleich Arbeiter und Künstler sind. Dass es sich dabei um Peter Graf, Peter Makolies und Ralf Winkler handelt und das Verbot des Filmes, macht die Sache natürlich auch noch heute interessant. Den Kommentar spricht übrigens Manfred Krug. Jürgen Böttcher wurde aus dem Verband Bildender Künstler Deutschlands ausgeschlossen, und die Uraufführung fand mehr als ein Vierteljahrhundert später, 1988, in Edinburgh statt.
Dass der Film damals Misstrauen erregte, war nicht nur der allgemeinen Verunsicherung dieser Zeit geschuldet. Der Film besticht noch heute durch einen eigenen, für die damalige Zeit ungewöhnlichen, neuen Ton. Statt pathetischer Erklärungen dominieren Sachlichkeit und subtile Einfachheit. Jazz statt Beethoven, eine Ahnung von Künstlerleben anstelle hehrer Arbeitergestalten. Böttchers Freunde sind Individualisten, junge Künstler, die fröhlich und unabhängig von offiziellen Vorstellungen nach ihren eigenen Normen leben. Was die Abnahmekommission zweifeln ließ, macht den Film noch heute zu einem Erlebnis. Und was sie übersah, die Hoffnung auf das Neue einer sozialistischen Welt, macht ihn zu einem wichtigen Zeitdokument.
ak

Buch: Jürgen Böttcher

Regie: Jürgen Böttcher

Kamera: Christian Lehmann

Sprecher: Manfred Krug

Musik: Gerhard Rosenfeld, Die Jazz-Optimisten

Bundesstart:

Start in Dresden:

FSK: ab 6 Jahren