Der Räuber

Drama, Österreich/Deutschland 2010, 98 min

Benjamin Heisenbergs (»Schläfer«) hochgelobter Film, der auf der Berlinale 2010 für Aufmerksamkeit sorgte und als bester deutscher Beitrag galt. Stilistisch der Berliner Schule zugeordnet, stach er durch seine brillante Kameraführung und die Stringenz seiner Geschichte hervor.
Nach dem gleichnamigen Roman von Martin Prinz, der auf einer wahren Begebenheit beruht, erzählt der Film die Geschichte eines vielseitig begabten Mannes: Johann Rettenberger, erfolgreicher Marathonläufer und Serienbankräuber. Nüchtern und präzise misst er Herzfrequenz, Belastung, Ausdauer und Effektivität - bei Trainingsläufen ebenso wie bei den Banküberfällen, von denen er, aberwitzig maskiert und mit der Pumpgun bewaffnet, vor der Polizei flüchtet. Er lebt unentdeckt mit seiner Freundin Erika in Wien, zieht immer wieder aus, leidenschaftlich und gierig nach dem Trip, der Bewegung und der Schönheit des Raubzugs. Als er entdeckt wird, tragen ihn seine Beine vor einem gewaltigen Polizeiaufmarsch davon.
Ende der 80er Jahre wurde ein Bankräuber in Österreich als „Pumpgun-Ronnie“ bekannt, bei den meisten Überfällen trug er eine Reagan-Maske, und seine Flucht bestritt er über Tage hinweg überwiegend zu Fuß.
Benjamin Heisenbergs zweite Regiearbeit nach dem gleichnamigen Roman von Martin Prinz porträtiert den Räuber als Hochleistungssportler seines Fachs, als Endorphin-Junkie, als Liebenden und Freiheitssucher. Für die herausragende Kameraarbeit zeichnet Reinhold Vorschneider verantwortlich, für die er 2010 für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde.
ak

Buch: Martin Prinz, Benjamin Heisenberg

Regie: Benjamin Heisenberg

Darsteller: Andreas Lust, Franziska Weisz

Kamera: Reinhold Vorschneider

Musik: Lorenz Dangel

Produktion: Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion, ZDF, arte, Michael Kitzberger, Peter Heilrath, Burkhard Althoff, Anne Even

Bundesstart: 04.03.2010

Start in Dresden: 01.07.2010

FSK: ab 12 Jahren