Parkour

Drama, Deutschland 2009, 100 min

Richard, genannt Richie, selbstständiger Gerüstbauer, impulsiv, voller Tatendrang und Energie, kennt keine Hindernisse. Wen wunderts, dass er sich gerade das Parkour-Laufen als Freizeitsport gewählt hat. Mauern, Häuser, Straßenschluchten: für Richie und seine besten Kumpels Nonne und Paule kein Problem. Die drei laufen Parkour - immer auf dem direktesten Weg, komme was wolle.
Noch mehr, als diesen Extremsport liebt Richie seine hübsche Freundin Hannah, die gerade ihr Abitur auf der Abendschule macht und danach studieren will. Seine latente Eifersucht lässt ihn überall Betrug und Missgunst wittern. Es finden sich immer abstrusere Gründe für seine Eifersucht, die eine unberechenbare Eigendynamik entwickelt. Das unbedingte Vertrauen, das er zu sich und seinen Freunden beim Parkouring hat, kommt Richie in seinen sozialen Beziehungen zunehmend abhanden. Da er unfähig ist, sich diese Schwäche einzugestehen, rutscht er immer tiefer in einen wahnhaften Strudel aus Missgunst, Versagensängsten und Kontrollverlust…
Die titelgebende Trendsportart Parkour, bei der die Läufer ohne jede Sicherung in halsbrecherischem Tempo durch, unter und über die Bauten moderner Industrie- und Stadtarchitektur jagen, macht Jungregisseur Marc Rensing geschickt zur Projektionsfläche der Psyche seines Protagonisten. Mit seinem ästhetisch und inhaltlich durchdachten Erstlingswerk, jenseits aller Effekthascherei, berührt der Film tief und nachhaltig.