Robin Hood
Im Prinzip ist Robin Hood eine Legende, an der seit nunmehr 800 Jahren herumgebastelt wird und dieser ursprünglich nur ein schnöder Räubersmann war, der sich über die Jahrhunderte zu einem feschen Rächer entwickelt hat, der Oskar Lafontaine gern sein würde. Robin Hood klingt aber auch immer so sportlich, dabei heißt das ja nischt weiter als Robert Haube, was dann nicht mehr so viel Dynamik verbreitet. Wenn aber ein Regisseur wie Ridley Scott sich der Geschichte annimmt und den Protagonisten mit dem legendengestählten Russell Crowe besetzt, kann man sich getrost darauf verlassen, dass es ordentlich kracht im Gebälk. Eigentlich wollte Ridley Scott alles mal anders erzählen und die Rollen von Gut und Böse miteinander vertauschen, aber offensichtlich hätte das die englische Volksseele zu sehr erzürnt. So bleibt alles beim Alten und das ist auch gut und besser so. Bogenschütze Robin kehrt aus dem Krieg gegen die Franzosen heim, Richard Löwenherz is dead und England steht kurz vor einem Bürgerkrieg. Da gilt es nicht nur dem allseits bekannten Sheriff und Drecksack von Nottingham ein paar aufs Brett zu lassen, hier wird schon globaler gehandelt. Daran ist aber auch die schmucke Witwe Lady Marion schuld, in die sich Robin Hals über Bogen verliebt und der er unbedingt beweisen will, was er doch für ein hochehrenwerter Kerl ist. Eine Nummer, die Oskar Sahra Wagenknecht nicht recht vermitteln konnte (har har). Zuerst aber schlägt die Staatsmacht ordentlich zurück und es entwickelt sich eine Situation, die in etwa mit den Ereignissen des Oktober 1989 am Dresdner Hauptbahnhof vergleichbar ist. Wie das ausgegangen ist, wissen wir und auch hier wird natürlich das Gute über das Böse siegen und England in neuem Glanze erstrahlen. Super gemachte Mittelalteraction, in der Russel mal wieder ordentlich den Gladiator raus lässt. Ein mitreißendes Haudrauf in prima Optik, welches den Zuschauer mit einem „Genau so wars“ in die milde Frühlingsluft entlässt.
Ray van Zeschau (Gladiator der Herzen)
Buch: Brian Helgeland, Ethan Reiff, Cyrus Voris
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Mark Strong, Russell Crowe, Cate Blanchett, Kevin Durand, Danny Huston, Matthew Macfadyen, William Hurt, Max von Sydow, Mark Addy, Scott Grimes
Kamera: John Mathieson
Musik: Marc Streitenfeld
Produktion: Imagine Entertainment, Scott Free Productions, Universal Pictures, Brian Grazer, Russell Crowe, Ridley Scott
Bundesstart: 13.05.2010
Start in Dresden: 13.05.2010
FSK: ab 12 Jahren