Un homme qui crie - Ein Mann, der schreit
Adam (58), ehemaliger zentralafrikanischer Schwimmchampion, arbeitet heute als Chef-Bademeister in einem Luxushotel im Tschad. Dadurch von Kollegen und Nachbarn angesehen, gelingt es ihm sogar, dass sein Sohn Abdel als Assistent bei ihm eingestellt wird. Die tägliche Routine wird durch den herannahenden Bürgerkrieg empfindlich gestört. Die Geschäftsleitung des Hotels wechselt, viele Angestellte müssen gehen, oder ihnen werden andere Arbeiten zugewiesen. So bekommt Adam einen Ersatzjob als Schrankenwächter und sein Sohn erhält seinen Job als Bademeister. Welch eine Schmach! Adam fühlt sich von seinem Sohn verraten und versucht ihm aus dem Weg zu gehen. Dann wird Abdel zum Bürgerkrieg eingezogen und erst durch das Auftauchen der jungen Habiba, der Freundin Abdels, wird Adam klar, warum für Abdel der Job als Bademeister so wichtig war…
Der Film erzählt einfühlsam und ruhig, wie ein Vater seinen Sohn aus Angst um seine eigene Existenz verrät, weil ein zunehmend an Renditen orientiertes Wirtschaftssystem ihm seine Aufgaben und damit den Sinn im Leben weggenommen hat.
Der 2010 in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnete Film von Mahamat Saleh Haroun (»Bye-bye Africa«) ist meisterliches Kino aus einer fast unsichtbaren Region Afrikas.
Buch: Mahamat-Saleh Haroun
Regie: Mahamat-Saleh Haroun
Darsteller: Youssouf Djaoro, Dioucounda Koma, Emile Abossolo M'bo, Djeneba Kone, Heling Li, Hadje Fatime Ngoua, Marius Yelolo
Kamera: Laurent Brunet
Musik: Wasis Diop
Produktion: Pili Films, Entre Chien et Loup, Goi-Goi Productions
Bundesstart: 07.04.2011
Start in Dresden: 19.05.2011
FSK: ab 6 Jahren