Red Riding Hood

Drama/Thriller, USA/Kanada 2011, 100 min

Unscheinbarer Titel, der es in sich hat. Wer erinnert sich nicht an den wohligen Schauer, den das gruslige Volksmärchen »Rotkäppchen« der Gebrüder Grimm auslöste. Auch im Angesicht von vielen Jahren Horror und Splatter ist es geeignet, filmerfahrenen Bürgern einen wohligen Schauer den Rücken herunter zu jagen.
Genau da setzt Catherine Hardwicke (»Twilight - Biss zum Morgengrauen«, »Dreizehn«) an. Auf Grundlage der Urfassung des Märchens, das, wie sie vermutet, viel finsterer und spannender war und dazu diente, leicht zu beeindruckende Kinder vor Täuschung und Gefahren zu warnen, entwickelt sie einen modernen Fantasyfilm. In dem eine schöne junge Frau zwischen zwei Männern steht, aber auch der Werwolf nicht fehlen darf.
Die Handlung wird in ein fiktives europäisches Dorf verlegt. Jahrelang haben sich dessen Bewohner mit dem Werwolf arrangiert und ihm tapfer monatlich ein Tier geopfert. Doch plötzlich fordert er ein Menschenleben. Ausgerechnet die ältere Schwester der schönen Valerie (Amanda Seyfried), die von ihren Eltern (Billy Burke und Virginia Madsen) mit Henry (Max Irons) verheiratet werden soll, dem Spross der wohlhabendsten Familie im Dorf. Doch Valerie ist seit ihren Kindertagen in den armen Holzfäller Peter (Shiloh Fernandez) verliebt. Valerie und Peter planen gemeinsam zu fliehen, als ihnen der Wolf einen grausigen Strich durch die Rechnung macht.
Die Dorfbewohner schwören Rache und holen den berühmten Werwolfjäger Pater Solomon (Gary Oldman). Dem ist schnell klar, dass der Wolf tagsüber menschliche Gestalt annimmt und im Dorf lebt. Panik greift um sich, denn jeder Vollmond fordert ein neues Menschenopfer. Valerie aber fühlt sich auf außergewöhnliche Weise mit dem Wolf verbunden, sie wird zum Köder…
Ein hochkarätig besetzter Fantasyfilm, der geschickt mit dem Genre spielt und sich an ein jüngeres Publikum richtet.