Atmen

Drama, Österreich 2011, 93 min

Karl Markovics (»Indien«, »Komm, süßer Tod«) erzählt in seinem Regiedebüt die ergreifende Geschichte eines verstoßenen Jungen, der den Weg zu sich und in die Gesellschaft zurück sucht. Wegen Totschlags zu Jugendhaft verurteilt, nimmt er eher zufällig die Chance auf Integration an und versucht, die Frau zu finden, die ihn als Kleinkind verstieß. Mit einem großartigen Darsteller und einer konsequenten Erzählweise, einem „poetischen Minimalismus“, gelingt Markovics großes Kino, einer der Höhepunkte des aktuell sehr vitalen österreichischen Kinos. Die Geschichte des 19-jährigen Roman Kogler ist ebenso Metapher für die Suche nach seinem Platz im Leben trotz schwieriger sozialer Verhältnisse.
Roman verbüßt in einer Sonderstrafanstalt für Jugendliche eine achtjährige Freiheitsstrafe wegen Totschlags. Seine Chancen auf eine Entlassung nach der Hälfte der Zeit auf Bewährung stehen schlecht: Verschlossen, einzelgängerisch, mit Hang zu jähen Wutausbrüchen scheint er für eine Resozialisierung nicht in Frage zu kommen. Mehrere Versuche, ihn in Betrieben außerhalb der Haftanstalt unterzubringen, scheiterten bereits nach wenigen Tagen. Erst ein Streich bringt alles ins Rollen. Ein Mithäftling klebt Roman eine Stellenanzeige ans Zellenfenster: „Bestattung Wien sucht Mitarbeiter für den Abholdienst.“ Roman nimmt den Spaß für Ernst. Walter Fakler, ein Sozialarbeiter, fährt mit ihm zum Vorstellungsgespräch und Roman bekommt den Job, der ihn mit seiner Vergangenheit konfrontiert…
ak

Buch: Karl Markovics

Regie: Karl Markovics

Darsteller: Thomas Schubert, Karin Lischka, Gerhard Liebmann, Georg Friedrich, Stefan Matousch

Kamera: Martin Gschlacht

Musik: Herbert Tucmandl

Produktion: epo-film, Dieter Pochlatko, Nikolaus Wisiak

Bundesstart: 08.12.2011

Start in Dresden: 08.12.2011

FSK: ab 12 Jahren