Die Kunst zu lieben

Komödie, Frankreich 2011, 88 min

Wenn man den Satz fallen lässt „Das ist doch der neue Film von François Cluzet!“ dann wird man wohl zunächst überwiegend in fragende Gesichter blicken. Formuliert man es aber anders beziehungsweise ergänzt man: „Der hat den Querschnittsgelähmten Philippe in »Ziemlich beste Freunde« gespielt.“ dann erntet man sicherlich eine Vielzahl neugieriger Blicke. Doch den Film auf einen seiner Darsteller zu reduzieren, würde dem Werk sowie allen weiteren Darstellern nicht gerecht werden. Immerhin gehört zu der Besetzung eine große Auswahl an hochkarätigen Schauspielern, die es zur Zeit in Frankreich zu finden/sehen gibt. Das Werk des »Küss mich Bitte«-Regisseurs Emmanuel Mouret ist ein Episodenfilm, dem es in allen Handlungssträngen nur um das eine geht: die große Liebe und wie sie mit einem ausgefüllten Sexleben (un-)vereinbar ist. Das klingt zunächst banal - doch wer ein Kenner französischer Filme ist, der weiß um das Können der Filmemacher, wenn es um Liebesfilme geht, die ins Herz treffen, aber nicht in den Hollywood-Schmalztopf greifen. Und so handelt eine der kleinen Episoden beispielsweise von der Begierde einer Frau, die seit vielen Jahren verheiratet ist und plötzlich den Drang auf Abenteuer mit anderen Männern verspürt. Auf witzige, liebevolle und unverklemmte Art und Weise wird das Liebesleben der Pariserinnen und Pariser unter die Lupe genommen. Vergleiche mit Woody Allens »Der Stadtneurotiker« werden da sicher nicht ausbleiben. Aber das ist schließlich nichts Schlechtes, nicht wahr?!
Juko