On the Road - Unterwegs

Drama, Frankreich/Großbritannien/USA 2011, 140 min

Der brasilianische Regisseur Walter Salles (»Die Reise des Jungen Che«) verfilmt das Kultbuch von Jack Kerouac mit Stars wie u. a. Sam Riley, Garrett Hedlund, Kristen Stewart, Kirsten Dunst, Viggo Mortensen und Steve Buscemi. Die Kamera führt ein weiterer Meister seines Faches - Eric Gautier (»Into the Wild«). Acht Jahre gingen in die Vorbereitung des Films, wobei sich Francis Ford Coppola bereits Ende der 70er Jahre die Filmrechte sicherte. Schon diese Fakten machen deutlich, mit welcher Ehrfurcht aber auch Aufwand an die Verfilmung des Buches gegangen wurde.
Der junge Schriftsteller Sal Paradise (Sam Riley) lernt kurz nach dem Tod seines Vaters den gleichaltrigen, charismatischen und lebenshungrigen Bohemien Dean Moriarty (Garrett Hedlund) kennen. Der sorgt in der New Yorker Szene für Aufregung und besticht durch seine impulsive Lockerheit. Dean reißt Sal aus der Arbeit an seinem Roman und seiner lethargischen Trauer und nimmt ihn, seine Frau Marylou (Kristen Stewart) und den Zuschauer mit auf einen langen Trip durch den riesigen Kontinent…
Für Jack Kerouac war es ein Schlüsselroman, der auf seinen persönlichen Erfahrungen beruhte, und so tauchen selbstverständlich Helden wie Beat-Poet Neal Cassady, William S. Burroughs (gespielt von Viggo Mortensen) und Allen Ginsberg (gespielt von Tom Sturridge) auf. Die Geschichte der abenteuerlichen Reise des aufstrebenden Autors Sal Paradise wird zu einer Flucht vor der „normalen“ Gesellschaft. Daher stehen Alkohol, Jazz, Marihuana und Drogen im Allgemeinen im Vordergrund und natürlich immer wieder Sex in allen möglichen Variationen. Stets die nächste Etappe vor Augen, begeben sich die beiden in den Taumel des bloßen Seins, leben vom letzten Dollar, berauschen sich an der unendlichen Weite der Landschaft, den Drogen, dem Sex, dem Jazz und ihren wilden Gedanken. Auf ihrer Reise stoßen sie auf neue Wegbegleiter und kehren bei alten Bekannten ein…
Walter Salles verfilmt das Buch als rauschhaften Trip an die Grenzen des Möglichen. Herausgekommen ist ein wunderbar leicht erzählter und fotografierter Film. Inwieweit er der nicht unkomplizierten literarischen Vorlage und den hohen Erwartungen gerecht wird, darf jeder für sich entscheiden. Salles gelingt es auf alle Fälle, überzeugend vom Lebensgefühl jener Generation zu erzählen, heutigen Zuschauern diese unglaubliche Zeit des Umbruchs und ihrer skandalösen Reibungen nahe zu bringen.


ak