Schlussmacher

Komödie, Deutschland 2012, 110 min

Augen auf bei der Berufswahl! Trennungsspezialist Paul (Matthias Schweighöfer) hat sein Leben beruflich wie privat fest im Griff, den Blick stur auf die Karriere gerichtet und seine Emotionen stets unter Kontrolle. Der Erfolg scheint vorprogrammiert, die Teilhaberschaft in der Trennungsagentur sicher. Als er auf Sensibelchen Toto (Milan Peschel) trifft, läuft plötzlich alles aus dem Ruder. Der droht sich nach Verkündigung der schlechten Nachricht vom Balkon zu stürzen und springt Paul quasi in die Arme. Toto mag Kunst und könnte „stundenlang in der Kunstabteilung von IKEA“ stöbern. Logisch, dass sich seine Freundin von ihm getrennt hat. Paul hat mit Toto endlich ein echtes Problem am Hals und die Chance, vom Beziehungsarschloch zum gestandenen Mann zu reifen, denn „Liebe ist nichts für Feiglinge“. Ganz einfach ist das nicht. Verwickelt in ihre Beziehungsprobleme kämpfen die zwei ganz normal gestörten Männer mit den Tücken der temporären Notgemeinschaft. Sich gegenseitig auf den Rücken zu springen, hilft bei emotionaler Unterbelichtung oder schnöder Verklemmtheit auch nicht weiter. Aber der Starke lernt vom Schwachen, denn zwei wie Pech und Schwefel haben schon immer das Kind geschaukelt gekriegt und nicht mit dem Bade ausgeschüttet. Der Prinz bekommt Schneeweißchen und der Jäger Rosenrot. Ende gut, alles gut. Matthias Schweighöfer hat sich vorläufig auf romantische Komödien festgelegt. Auch in seiner zweiten Regiearbeit ist die Welt so fluffig wie Milchschaum. Mit Knautschgesicht Milan Peschel hat er einen Superkomiker an seiner Seite. Peschel kann einfach alles. „Schlussmacher“ ist flotte Screwball-Unterhaltung in der Tradition von Schweighöfer-Mentor und Keinohrhase Til Schweiger. Das passende Sahnehäubchen für Weihnachtskekse.
Grit Dora