Nemez

Drama/Jugend, Deutschland 2012, 97 min

Für die einen ist er ein Russe, für die anderen ein Deutscher. Allen aber gemeinsam ist, dass in dem Begriff meist etwas Verächtliches mitschwingt. So ergeht es Dima, dem Außenseiter, Sohn russlanddeutscher Einwanderer und deren unerfüllter Sehnsüchte nach gesellschaftlicher Akzeptanz. „Nemez“, so wird der junge Dima von seinem Boss, dem Kunstdieb Georgij, genannt. „Nemez“ ist Russisch und heißt „Deutscher“. Dima rebelliert und versucht aus der Einsamkeit des Außenseiters herauszukommen. In seiner jugendlichen Naivität fällt Dima auf den Ganoven Georgij herein.
Aus dem Jugendknast entlassen, will Dima in Berlin ein neues Leben anfangen. Aber seine Vergangenheit lässt ihn nicht los: Georgij will nicht auf seine Dienste verzichten, und Dimas Vater, der sich in Deutschland nicht heimisch fühlt, möchte mit der Familie nach Russland zurückkehren. Einzig die Liebe zur Kunststudentin Nadja gibt Dima Hoffnung, doch seine kriminellen Verbindungen drohen den beiden zum Verhängnis zu werden. Dima muss alles aufs Spiel setzten, um den Weg zu sich selbst zu finden.
Regisseur Stanislav Güntner weiß, wovon er erzählt. Er selbst, in Tscheljabinsk geboren, übersiedelte mit seiner Familie 1989 nach Dresden. Nach Kurzfilmen ist dieser spannend und sehr dicht erzählte Film sein Regiedebüt fürs Kino.
Stanislav Güntner über seinen Film: „»Nemez« erzählt von den Schwierigkeiten eines Einwanderers, von der Suche nach einem Platz in der fremden Gesellschaft und davon, dass die Heimat dort liegt, wo die Liebe ist.“