Um jeden Preis

Drama, Großbritannien/USA 2012, 105 min

Die Mitglieder der Familie Whipples sind seit mittlerweile drei Generationen erfolgreiche Mais-Farmer in Iowa. Mitten im amerikanischen Nirgendwo des Mittleren Westens. Nichts verändert sich, und persönliche Weiterentwicklung geht nur in großem Stil. Das Familienunternehmen befindet sich mittlerweile in den Händen von Henry Whipple (Dennis Quaid), der tapfer die Fassade des erfolgreichen Geschäftsmanns vermittelt. Doch hohe Hypotheken belasten das Unternehmen und Kunden wechseln zur Konkurrenz. Dazu macht ihm noch sein eigener Vater Druck, was die Firmenleitung angeht, seine Frau erfährt von seiner Affäre und sein Sohn Dean (Zac Efron) würde am liebsten gar nicht mit ihm reden. Denn Dean hat keinerlei Interesse am Familiengeschäft. Er verachtet seinen Vater und möchte lieber Rennfahrer werden. Als der Agrarriese Liberty schließlich untersuchen lässt, ob das von ihm patentierte Gen-Saatgut, das Henry erwarb, durch ihn illegal weiter verwendet wurde, gerät der in echte Bedrängnis. Doch Tatsache ist, es geht in der Story nicht um das Drama zwischen Vätern und ihren Söhnen, einen aggressiveren Agrarsektor oder den Zusammenhalt von Familie. »Um jeden Preis« ist eine eindrucksvoll bedrückende Reflexion nordamerikanischer DNA. Es geht um das Bestreben, stets besser als andere zu sein, entweder zu wachsen oder zu verschwinden, das, was man erreicht hat, nicht wieder her zu geben und die eigenen Ziele bis aufs Letzte zu verfolgen. Um jeden Preis.
José Bäßler