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Once upon a time... in Hollywood

Drama/Komödie, USA/Großbritannien 2019, 161 min

Zwei Typen wie aus dem Filmlexikon: Western-Serienheld Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) und sein Stuntdouble Cliff Booth (Brad Pitt) versuchen damit klarzukommen, dass Daltons beste Zeit vorbei zu sein scheint. Rick versinkt in Selbstmitleid und Alkohol, Cliff bleibt gelassen. Produzent Marvin Schwarz (Al Pacino, noch geradeso hinter seiner Maske zu erkennen) will Dalton nach Italien exportieren, die Zeit der Spaghetti-Western bricht an. Doch Rick ist für Europa nicht zu begeistern. Lieber spielt er irgendwelche Wurzen als Bösewicht und lässt sich von Junggemüse leinwandwirksam zusammenwatschen. Der Stillstand seiner Karriere wird durch den Einzug neuer Nachbarn noch offensichtlicher. Es sind der junge Regiestar Roman Polanski (Rafal Zawierucha) und dessen Frau, die Schauspielerin Sharon Tate (Margot Robbie). Rick versucht bei ihnen anzudocken. Cliff besucht derweil seinen alten Bekannten George Spahn (Bruce Dern). Dort in der Westernkulissenstadt hat sich auch die Manson-Familie eingenistet… man macht sich bekannt. Es ist das Jahr des Herrn 1969: Mondlandung, Woodstock und die Tate/LaBianca-Morde. Letztere sorgen für einen typisch tarantinoesken Showdown.
Sein neunter Film kommt in satten Braun- und Orange-Tönen und selbstverständlich auf 35mm. Die Zitat- und Stardichte ist enorm, Tarantino opfert dem Götzen Hollywood und sich selbst. Er nimmt sich dafür viel Zeit. Mit gewohnt knappem, kantigen Humor allerdings und gezielten Seitenhieben etwa gegen die „gottverdammten Hippies“. Politisch korrekt war Tarantino noch nie, aber immer brillant. »Once Upon A Time In… Hollywood« ist einmal mehr Kino pur.
Grit Dora